Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Früherkennung verbessert Prognose bei Darmkrebs

Mittwoch, 5. März 2014 – Autor: Angela Mißlbeck
Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebstodesursache in Deutschland. Rund 25.000 Menschen sterben jedes Jahr daran. Die Vorstufen von Darmkrebs sind jedoch heilbar. Deshalb rufen im Darmkrebsmonat März zahlreiche Initiativen und Verbände zur Vorsorgekoloskopie auf.
Früherkennungsuntersuchung Koloskopie auf Darmkrebs

Darmspiegelung zur Früherkennung von Darmkrebs – Foto: Felix Burda Stiftung

Rund 80 Prozent aller Darmkrebserkrankungen können durch eine vorsorgliche Darmspiegelung vermieden werden. Darauf weist der Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng) hin. „Viele anspruchsberechtigte Versicherte scheuen den Gang zum Gastroenterologen“, sagt Dr. Arno Theilmeier vom bng. Er will Patienten die Angst vor einer Darmspiegelung nehmen. „Die Ärzte sind sehr gut geschult und haben sehr viel Erfahrung. Kein Patient muss Angst vor der Untersuchung haben. In punkto Sicherheit sind wir in Deutschland weltweit die besten, weil es strengste Qualitätsauflagen gibt, die auch erfüllt und kontrolliert werden“, so Theilmeier. Der bng hat eine Kampagne unter dem Motto „ich geh da hin“ initiiert. Zum Darmkrebsmonat März ruft die Felix Burda-Stiftung gemeinsam mit dem Netzwerk gegen Darmkrebs und der Stiftung Lebensblicke auf. Die Kampagne will unter anderem zur zweiten Darmspiegelung im Rahmen der Früherkennung ermuntern.

GKV-Patienten haben Anspruch auf Darmspiegelung

Seit Oktober 2002 übernimmt die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) die Kosten für eine Darmspiegelung zur Früherkennung. Ab dem 55. Lebensjahr haben GKV-Versicherte alle zehn Jahre Anspruch auf eine Darmspiegelung. Das Angebot ergänzt den Okkultbluttest für Menschen ab 50 Jahren. Bis heute haben laut Felix Burda Stiftung rund fünf Millionen Menschen in Deutschland die Koloskopie genutzt. Bei rund 291.200 beschwerdefreien Patienten wurde den Angaben zufolge bis Ende 2012 ein fortgeschrittenes Adenom diagnostiziert, die Vorstufe von Darmkrebs. Bei weiteren 42.263 Teilnehmern entdeckten Ärzte ein kolorektales Karzinom. Die überwiegende Zahl dieser Patienten (ca. 68%) befand sich in einem frühen Erkrankungsstadium.

Die Teilnahmeraten an der freiwilligen Früherkennungs-Koloskopie sind allerdings gering. Von 2003 bis 2011 hatten der Gesundheitsberichterstattung des Bundes zufolge weniger als 18 Prozent der anspruchsberechtigten Männer und Frauen über 55 Jahren die Untersuchung genutzt. Im Rahmen des Nationalen Krebsplans hat der frühere Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr daher ein Einladungsverfahren zum Darmkrebs-Screening auf den Weg gebracht. Ab 2016 sollen Krankenkassen ihre Versicherten an die Vorsorge-Koloskopie erinnern.

Darmkrebssterblichkeit sinkt

Erfreulich: Immer weniger Menschen sterben an Darmkrebs. Das stellt das Robert Koch-Institut (RKI) fest. Demnach sind die altersstandardisierten Sterberaten in den letzten zehn Jahren bei Männern und Frauen um mehr als 20 Prozent zurückgegangen. Darmkrebs gehört zu den Krebserkrankungen mit mittlerer Prognose, fünf Jahre nach Diagnosestellung lebt noch etwa die Hälfte der Erkrankten. Für 2014 prognostiziert das RKI, dass 35.500 Männer und 28.400 Frauen neu daran erkranken. 

Foto: Felix Burda Stiftung

Hauptkategorien: Prävention und Reha , Medizin

Weitere Nachrichten zum Thema Krebs, Früherkennung

13.06.2017

Schon seit 15 Jahren haben alle gesetzlich Versicherten ab dem 55. Lebensjahr Anspruch auf eine Darmspiegelung. Da bei der Untersuchung schon Krebsvorstufen entdeckt werden können, kann Darmkrebs in vielen Fällen verhindert werden.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin