Frauen mit Haarausfall profitieren offenbar von Minoxidil
Haarausfall bei Frauen ist meist erblich bedingt. Mediziner sprechen von androgenetischer Alopezie. Zwar bekommen Frauen im Gegensatz zu Männern keinen komplett kahlen Kopf, doch das Haar dünnt merklich aus, insbesondere nach den Wechseljahren. Viele empfinden das als Schönheitsmakel und wünschen sich ihre alte Haarpracht zurück. Ärzte verschreiben dann häufig Minoxidil. Der Wirkstoff wurde in zahlreichen Studien untersucht und liegt etwa Produkten wie Regaine zugrunde.
Studienlage zu Minoxidil spricht für das Haarwuchsmittel
Ein Cochrane-Review hat nun 47 solcher Studien unter die Lupe genommen und kommt zu dem Schluss, dass Minoxidil auf jeden Fall besser ist als ein Placebo. In acht Studien gab es einen bedeutenden Anstieg der Gesamthaarzahl pro cm² im Vergleich zur Placebo-Gruppe. In weiteren 13 Studien war der Anteil der Frauen, die zumindest moderaten Haarnachwuchs durch Minoxidil aufwiesen, doppelt so hoch wie in der Placebo-Gruppe. Die beschrieben die Nebenwirkungen waren in den Studien offenbar ähnlich und insgesamt moderat. Berichtet wurde über Juckreiz, Hautreizungen, Dermatitis (Hautentzündung) und zusätzlichem Haarwachstum an anderen Stellen als der Kopfhaut. Jedoch sollten schwangere oder stillende Frauen Minoxidil nicht verwenden.
Finasterid floppt
Die Ergebnisse des Corachrane-Review sind interessant, da viele Mittel Frauen neuen Haarwuchs versprechen, aber dies meist nicht halten können. Auch Finasterid nicht, das nur für Männer zur Behandlung von Haarausfall sowie vergrößerter Prostata zugelassen ist. Laut Cochrane-Review schnitt Finasterid in den untersuchten Studien nicht besser ab als Placebo.
Minoxidil gibt es als 2-prozentige und 5-prozentige Lösung zum Auftragen auf die Kopfhaut. Vier Studien verglichen die beiden Darreichungsformen, aber keine der Studien zeigte einen Nutzen der höheren Konzentration gegenüber der niedrigeren Konzentration. Heißt übersetzt: 2 Prozent tun es auch.
Wie lange Minoxidil nach dem Absetzen wirksam ist, das untersuchte bisher keine Studie. Derzeit gilt es als allgemein anerkannt, dass es schon bald nach Ende der Behandlung zu erneutem Haarausfall kommt.
Foto: © agenturfotografin - Fotolia.com