Fortschritte bei Suche nach Hepatitis C Impfung
Infektionen mit dem Hepatitis C Virus (HCV) werden lange nicht bemerkt, bevor sie chronisch werden und die Leber schädigen. Mit neuen Medikamenten lassen sich die Infektionen mit dem Hepatitis C-Virus zwar gut behandeln. Die neuen Therapien sind aber sehr teuer und schützen nicht vor einer Infektion. Darum suchen Forscher weiterhin nach einer Impfung. Diese Suche gestaltet sich aber sehr schwierig: Das Virus ist sehr wandelbar ist und gleichzeitig kursieren viele unterschiedliche Varianten auf der Welt, die sich wiederum auch stetig weiter verändern. Forscher vom TWINCORE Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung haben nun neue Ansätze entdeckt, die für die Entwicklung einer Hepatitis C Impfung nützlich sein können. Die Ergebnisse wurden im "Journal of Hepatology" publiziert.
Schutzmantel genetisch verändert
Der Ansatz basiert darauf, Teile der Virusoberfläche zu finden, die sich nicht verändern und die das Immunsystem im Idealfall auch noch nach Jahrzehnten wiedererkennen kann. Eines dieser stabilen Oberflächenteile des Virus ist die Bindungsstelle für den Rezeptor CD81. Diesen Teil der Virusoberfläche benötigt das Virus, um in die Leberzellen einzudringen. Es ist der Schlüssel zur Infektion der Zellen und kann sich daher nicht stark verändern. „Ein Impfstoff, der auf diesem Teil des Virus basiert, sollte also eigentlich einen kräftigen, eindeutigen und langanhaltenden Eindruck im Immunsystem hinterlassen, so dass der geimpfte Körper unzählige Varianten von HCV erkennen und abwehren sollte“, sagt Wissenschaftlerin Dr. Tanvi Khera. Allerdings habe das Virus einen sehr ausgefeilten Schutzmechanismus und scheint um die Empfindlichkeit dieser Stelle zu wissen, sonst gebe es längst eine HCV-Impfung.
Immunreaktion beobachtet
In ihrer jüngsten Arbeit konnten die Forscher Teile dieses Schutzmantels durch genetische Veränderungen entfernen. Diesen Teil-entkleideten Komplex haben sie dem Immunsystem von Mäusen präsentiert und eine deutliche Aktivierung des Immunsystems beobachtet – allerdings nur für diese eine Variante des Hepatitis C-Virus.
Patientenproben unerlässlich
„Das sind gute und wichtige Hinweise, die uns den weiteren Weg auf der Suche nach einem Impfstoff weisen“, sagt Dr. Dorothea Bankwitz, die das Projekt am Institut künftig weiter verfolgen wird. So suchen die Forschenden beispielsweise nach dem Grund, weshalb es so schwierig ist, das Immunsystem für unterschiedliche Varianten von HCV zu aktivieren. Oder wie sie den Tarnmantel beim Infektions-Virus austricksen können. „Allerdings ist das HC-Virus extrem stark auf den Menschen spezialisiert, so dass wir viele Fragen nur durch das Studium von Patientenproben bearbeiten können.“
Dies soll in einem internationales Forschungs-Netzwerk geschehen, wo die Impfstoffentwicklung für HCV in den nächsten Jahren deutlich vorangebracht werden soll.
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