Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Forschungsverbund „Gesundes Altern“ gestartet

Sonntag, 17. November 2013 – Autor:
Wie können wir länger gesund leben? Dieser Frage widmen sich ab sofort 22 Leibniz-Institute. Der Forschungsverbund „Gesundes Altern“ will in den kommenden fünf Jahren biologische, aber auch gesellschaftliche Grundlagen entschlüsseln und Strategien für gesundes Altern entwickeln.
Forschungsverbund „Gesundes Altern“ gestartet

Gesund alt werden: Leibniz Forscher wollen neue Grundlagen dafür schaffen

Das Alter ist in den Blick der Forschung geraten oder besser gesagt: das Gesunde Altern. Schließlich geht es nicht nur darum, irgendwie alt zu werden, sondern bei möglichst hoher Lebensqualität alt zu werden. Auch wenn immer mehr Menschen sich bis ins hohe Alter eine gute Gesundheit bewahren, die letzten Lebensjahre sind sehr häufig mit chronischen Erkrankungen wie kardiovaskuläre Leiden, Krebs, Demenz oder Arteriosklerose erkauft. Meist addieren sich mehrere Erkrankungen zusammen, Ärzte sprechen von Multimorbidität.

Effektive und praktikable Ansätzen für ein möglichst gesundes Leben im Alter gesucht

Jetzt haben 22 Leibniz-Institute den interdisziplinären Forschungsverbund „Gesundes Altern“ gegründet. Der Forschungsverbund widmet sich zwei Schwerpunkten: Einmal wollen die Wissenschaftler die biologischen und gesellschaftlichen Grundlagen des Alterns erforschen, zum anderen wollen sie Interventions- und Anpassungsstrategien entwickeln und bewerten. Das vordringliche Ziel der Altersforschung sei nicht die weitere Erhöhung der Lebenserwartung an sich, sondern die Verlängerung der Lebenszeit in Gesundheit, teilt der Forschungsverbund mit.  

„Die Entwicklung und Erprobung von neuen Therapie- und Präventionsansätzen in der Alterungsmedizin erfordert vor allem Kenntnis der biologischen Ursachen der Alterung“, sagt der Sprecher des Leibniz‐Forschungsverbundes „Gesundes Altern“ Prof. Dr. Jean Krutmann, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für umweltmedizinische Forschung aus Düsseldorf.

Und sein Kollege Prof. Dr. K. Lenhard Rudolph, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut, Jena ergänzt: „Komponenten dieser molekularen/biologischen Ursachen können selbst Ziele für neue Therapieansätze sein. Sie können gleichzeitig als Marker zur Beurteilung der Wirksamkeit von präventiven Ansätzen im Bereich Lebensführung und Ernährung verwendet werden.“

Alternsforschung ist mehr als Biomedizin

Der Forschungsverbund will seine Alternsforschung aber nicht auf rein biologische und medizinische Aspekte beschränken. Denn Alterungsprozesse stehen auch in Wechselbeziehung mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. „Mit Blick auf den gesundheitlichen Zustand im Alter und die Lebenserwartung von Menschen spielen deren sozio-ökonomische Lage und die sie umgebenden Umwelt-, Wohn- und Lebensbedingungen eine zentrale Rolle“, so Krutmann. Altersforschung könne daher nicht auf den Bereich der Biomedizin beschränkt sein, sondern erfordere die Zusammenarbeit verschiedenster wissenschaftlicher Disziplinen.

Deshalb hat sich im Forschungsverbund ein ganzer Blumenstrauß an Instituten zusammengetan. Sie reichen vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung über das Leibniz Institut für Altersforschung bis hin zum Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie und Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung. Der Forschungsverbund „Gesundes Altern“ ist auf fünf Jahre angelegt. Anfang November hat er seine Arbeit aufgenommen und steht nach eigenen Angaben auch für weitere Forschungseinrichtungen offen.

Foto: © drubig-photo - Fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Demografie , Alter , Altersgerechtes Wohnen , Demografischer Wandel

Weitere Nachrichten zum Thema Alter

26.07.2019

Senioren fühlen sich heute jünger als früher – und sind es Studien zufolge auch. Doch woran liegt das und was bedeutet Alter heute überhaupt? Über diese und andere Fragen hat Gesundheitsstadt Berlin mit dem renommierten Alternspsychologen Prof. Dr. Hans-Werner Wahl gesprochen.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin