Folgen der Coronaregeln: Weniger Menschen an Grippe erkrankt

Die bisherige Grippesaison ist relativ mild ausgefallen - Experten führen das auch auf die Coronaregeln zurück – Foto: ©Monstar Studio - stock.adobe.com
Laut Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) wird die Aktivität bei Atemwegserkrankungen derzeit durch die Zirkulation von Rhinoviren und SARS-CoV-2 bestimmt. Die große Grippewelle ist hingegen bisher ausgeblieben. Experten vermuten, dass dies an den Abstands- und Hygieneregeln liegt.
Weltweit berichten Länder über eine niedrige Influenza-Aktivität, die deutlich unter den Ergebnissen im vergleichbaren Zeitraum der Vorjahre liegt, so der Bericht des RKI. Für die Saison 2020/21 wird auch weiterhin von einer Zirkulation von Influenzaviren auf extrem niedrigen Niveau ausgegangen.
Coronaregeln reduzieren auch andere Infektionen
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie schützen als Begleiteffekt also offenbar auch vor weiteren Krankheiten. Das hat auch eine Analyse der AOK Nordost bestätigt. Demnach wurden während des Teil-Lockdowns bisher deutlich weniger Atteste wegen Atemwegsinfekten ausgestellt. Die AOK schlussfolgert daraus, dass sich viele Menschen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, wo die Daten für die Analyse erhoben wurden, an die Hygienevorschriften des Teil-Lockdowns halten.
Grippe-Impfung dennoch wichtig
Von Ende September bis Mitte November seien im Vergleich zu den Vorjahresräumen nur die Hälfte der Versicherten der AOK Nordost wegen Grippe krankgeschrieben worden, so die AOK. Neben den AHA-Regeln könnten aber auch gestiegene Impfzahlen für die vergleichsweise geringen Influenzafälle verantwortlich sein.
Weiterhin raten Experten jedoch unbedingt zur Grippe-Impfung. Sie schützt vor dem Influenza-Virus und kann somit auch eine gefährliche Doppelinfektion mit Influenza und SARS-CoV-2 verhindern. Zudem erleichtert die Grippe-Impfung die Unterscheidung, um welchen Infekt es sich im Falle einer Erkrankung handeln könnte.
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