Fehlinformation und Verschwörungstheorien: Darum lassen sich Menschen nicht gegen Corona impfen

Es gibt verschiedene Gründe, warum sich Menschen nicht gegen Corona impfen lassen möchten – Foto: © Adobe Stock/BillionPhotos.com
Der erhoffte Run auf den Impfstoff von Novavax ist ausgeblieben. Die Impfquote in Deutschland stagniert bei rund 75 Prozent. Der Politik gelingt es einfach nicht, die bislang Ungeimpften doch noch von einer Corona-Impfung zu überzeugen. Wichtig darum, nach den Gründen für die Impfskepsis zu fragen. Das hat das Institut für Arbeit und Technik in einer online-Umfrage getan. Rund 1.300 Personen nahmen zwischen Oktober und Dezember 2021 daran teil.
21 Prozent nennen Gründe aus dem Bereich Verschwörungstheorien
Die Ergebnisse hat das Institut nun im Journal „Forschung Aktuell“ veröffentlicht. Die Gründe, die gegen eine Impfung angeführt werden, sind demnach sehr vielfältig. Die häufigsten Antworten betrafen die Kategorie „unsicherer Impfstoff oder Falschinformation“. Dazu sehen viele die Impfung als nicht notwendig an. Ein Großteil der Befragten lehnt auch andere Schutzmaßnahmen gegen COVID-19 ab. 21 Prozent der ungeimpften Personen nannten Gründe, die in die Kategorie „Verschwörungstheorien“ fallen.
Offenbar gehe es bei dieser Personengruppe nicht nur Unsicherheiten bezüglich der Wirkung und Sicherheit des Impfstoffes, sondern auch um politische, zum Teil auch staatsfeindliche Motive, vermutet das Forschungsteam um Dr. Peter Enste und Jenny Wielga. Diese Impfverweigerer zu erreichen werde wohl schwierig werden.
Forscher sehen hohen Aufklärungsbedarf
Vielversprechender scheine es hingegen Personen zu erreichen, die Gründe genannt haben, die sich in die Kategorie unsicherer Impfstoff oder Falschinformationen einordnen lassen. „Maßnahmen, die auf laienkonforme Aufklärung über die Sicherheit des Impfstoffes abzielen oder gezielt Falschinformationen aufgreifen und diese widerlegen, könnten hier zielführend sein“, so Enste. Der hohe Anteil der ungeimpften Personen, der offenbar weite Teile der Pandemie-Maßnahmen ablehnt, zeige, dass bei der Suche nach Lösungsstrategien nicht nur medizinische, sondern vielmehr auch gesellschaftspolitische Fragestellungen mitbedacht werden müssten.