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FDA lässt Medikament gegen schweren Haarausfall zu

Freitag, 17. Juni 2022 – Autor:
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat das Medikament Baricitinib gegen schwere Fälle von Haarausfall zugelassen. Der Wirkstoff wird bislang bei Covid-19 und rheumatoider Arthritis eingesetzt. Studien zeigen, dass die Tablette auch bei Alopezie wirksam ist.
In den USA ist jetzt eine Tablette gegen schweren Haarausfall zugelassen worden

In den USA ist jetzt eine Tablette gegen schweren Haarausfall zugelassen worden – Foto: © Adobe Stock/ satyrenko

Haarausfall kann sehr belastend sein. Hoffnung macht nun ein neues Medikament. In den USA wurde vor wenigen Tagen der Wirkstoff Baricitinib zur Behandlung schwerer Formen der Alopezie zugelassen. Alopezie bedeutet „Haarlosigkeit“. In schweren Fällen bedeutet das ein vollkommen kahler Kopf.

Baricitinib reguliert Entzündungsreaktionen

Der JAK-Inhibitor Baricitinib (OLUMIANT) ist aufgrund seiner antientzündlichen Wirkung seit 2017 zur Behandlung der rheumatoider Arthritis zugelassen. Der Wirkstoff hat außerdem eine Notfallzulassung für die Behandlung sauerstoffpflichtiger Covid-Patienten im Krankenhaus bekommen.

80 Prozent der Haare nachgewachsen

Dass die Tablette auch bei Alopezie wirksam ist, zeigten zwei Studien mit insgesamt 1200 Erwachsenen mit schwerer Alopezie. Nach 36 Wochen Behandlung waren unter der höchsten Dosis - 4 mg täglich – bei jedem dritten Studienteilnehmer 80 Prozent der Haare nachgewachsen. Bei der Gruppe mit der niedrigeren Dosierung - 2 mg täglich – trat dieser Erfolg bei jedem vierten Teilnehmer ein. In der Placebogruppe waren es nur 5 Prozent. Patienten mit Verlust von Wimpern oder Augenbrauen profitierten ebenfalls von 4mg Baricitinib täglich.

Die Zulassung des Medikaments Baricitinib werde "dazu beitragen, einen erheblichen ungedeckten Bedarf für Patienten mit schwerer Alopecia areata zu decken", erklärte der für Dermatologie zuständige FDA-Direktor Kendall Marcus.

Nicht ohne Nebenwirkungen

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Baricitinib gehörten Infektionen der oberen Atemwege, Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit und Veränderungen des Blutbildes. Ob Baricitinib auch in Europa zur Behandlung der schweren Alopezie zugelassen wird, ist noch offen.

Hauptkategorien: Medizin , Gesundheitspolitik
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