Fast jeder Zehnte hält sich im Fitness-Studio fit
Präventionsexperten werden nicht müde, die Bedeutung von Bewegung und Fitness für die Gesundheitsvorsorge zu predigen. Der Wachstumstrend der Fitnessbranche lässt darauf schließen, dass die Appelle nicht ganz sinnlos sind. Gerade hat der Arbeitgeberverband der Fitness-Wirtschaft DSSV gemeldet, dass immer mehr Menschen in einem Fitness-Studio trainieren – und damit aktive Gesundheitsvorsorge betreiben.
Laut DSSV waren in Deutschland Ende 2012 7,9 Millionen Menschen in einem Fitnessstudio angemeldet. „Damit trainierte fast jeder zehnte Deutsche in einer der bundesweit 7.566 Fitnessanlagen. Das sind vier Prozent mehr Kunden als im Vorjahr“, erläutert Karsten Hollasch, Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte in Deutschland. Hollasch bezieht sich dabei auf die gemeinsame Studie von Deloitte und DSSV „Der deutsche Fitnessmarkt 2013“.
Trend zu Gesundheitsvorsorge und spezialisierten Angeboten
Insgesamt ist der deutsche Fitness-Markt von 2007 bis 2012 um durchschnittlich sieben Prozent pro Jahr gewachsen. Damit sei der deutsche Fitnessmarkt eines der am schnellsten wachsenden Sportsegmente in Deutschlands, sagt Hollasch. Die Bereitschaft, etwas für die persönliche Gesundheitsvorsorge zu tun wird sich nach Einschätzung des Experten für die Sport-Wirtschaft auch in diesem Jahr fortsetzen. „Wir rechnen auch für 2013 mit einer weiter wachsenden Nachfrage“, so Hollasch.
In der Studie wird außerdem ein deutlicher Trend sichtbar: Dazu gehören beispielsweise gesundheitsorientierte Fitnesskonzepte wie Rücken- oder Haltungstraining. Zudem steigen die Kundenansprüche an die Beratungs- und Betreuungsqualität über alle Segmente hinweg, auch die Nachfrage nach Personal- und Kleingruppentraining wächst stetig. Der Markt wird sich insgesamt weiter differenzieren, sagen die Studien-Autoren voraus. Gesundheitsvorsorge spielt eine wichtige Rolle.
„Der langfristige Wachstumstrend der Fitnessbranche wurde auch in 2012 fortgesetzt. Dass er auch im kommenden Jahr weiterhin anhalten wird, ergibt sich aus unserer Befragung der Anlagenbetreiber über ihre Erwartung der eigenen wirtschaftlichen Entwicklung für die nächsten zwölf Monate“, sagt Birgit Schwarze, Präsidentin des DSSV. Gerade einmal knapp zwei Prozent der Betreiber sehen pessimistisch in die Zukunft, wohingegen rund 74 Prozent der Anlagenbetreiber davon ausgehen, dass sich ihre Situation in 2013 verbessern wird.
Marktvolumen von fast vier Milliarden Euro
Die Mitgliedsbeiträge in Fitness-Studios sind dem DSSV zufolge in 2012 gesunken, und zwar von durchschnittlich 46,20 Euro in 2011 auf 45,42 Euro in 2012. Jedoch blieb der Gesamtumsatz der Branche konstant. Die gestiegene Anzahl der Mitglieder kompensierte den gesunkenen Mitgliedsbeitrag, sodass der Gesamtumsatz der Fitnessbranche um 0,1 Prozent auf 3,8 Milliarden gesteigert werden konnte. Für die sinkenden Mitgliedsbeiträge sollen vor allem Discountanbieter verantwortlich sein.
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