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Familienleben stärkt und stresst zugleich

Donnerstag, 17. Februar 2022 – Autor:
Eine überwältigende Mehrheit von fast 90 Prozent der Deutschen ist der Überzeugung, dass ein intaktes Familienleben Kraft gibt und gut für die Gesundheit ist. Das zeigt der aktuelle „Sanofi-Gesundheitstrend“. Viele verbinden das Großziehen von Kindern aber auch mit Stress. Viele wünschen sich im Arbeitsleben eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Drei Generationen Familie - sieben Gesichter.

Das Familienleben ist für viele Deutsche ganz klar ein gesundheitsunterstützender Faktor. Großeltern erleben es entspannter als Eltern, Mütter haben mehr Stress als Väter. – Foto: AdobeStock/drubig-photo

Das Zusammenleben in der Familie erleben viele Deutsche unter Gesundheitsaspekten als zweigesichtig. Im aktuellen „Sanofi-Gesundheitstrend“ stimmten 89 Prozent der Befragten der These zu, dass ein ausgeglichenes Familienleben das gesundheitliche Wohlbefinden im Grundsatz stärke. Umgekehrt erlebten 70 Prozent zugleich, dass das Zusammenleben mit Kindern unter Zeitdruck auch mit Stresserfahrungen verbunden ist. Für den „Sanofi-Gesundheitstrend“ lässt der gleichnamige Pharmakonzern einmal im Quartal 1.000 Deutsche repräsentativ zu einem bestimmten gesundheitsrelevanten Thema befragen.

Besonders positiv: Kinder kriegen – besonders negativ: Geldsorgen

Besonders starke Zustimmungswerte ergaben sich für die Zeit direkt nach dem Kinderkriegen und für den Fall finanzieller Probleme. 82 Prozent der Frauen und 75 Prozent der Männer sind dem Gesundheitstrend zufolge der Auffassung, dass sich gemeinsame Familienzeit nach einer Geburt oder Adoption auch auf die Gesundheit der Eltern positiv auswirkt. Umgekehrt sind 84 Prozent der Frauen und 77 Prozent der Männer überzeugt, dass sich Geldsorgen in der Familie auf die Gesundheit negativ niederschlagen.

Starker Wunsch nach familienfreundlichen Arbeitsbedingungen

Moderne Familien, denen eine Überwindung klassischer Rollenbilder von Mann und Frau häufig ein Anliegen ist, wünschen sich mehr Unterstützung und Freiheiten seitens Politik und Arbeitgeber, um Beruf und Familie leichter unter einen Hut zu kriegen. Die Wünsche im Detail:

  • 89 Prozent: flexiblere Arbeitszeiten
  • 86 Prozent: flexible Präsenz am Arbeitsplatz
  • 82 Prozent: vielfältige Betreuungsangebote
  • 74 Prozent: finanzielle Unterstützung für junge Eltern durch Unternehmen.

Familienalltag jenseits von Millionenstädten gesünder

Geographisch gibt es der Studie zufolge innerhalb Deutschlands hinsichtlich der Zufriedenheit mit dem Einfluss des Familienlebens auf das gesundheitliche Wohlbefinden nur wenig Unterschiede. „Wohl aber schöpfen Menschen in Städten mit mehr als einer Million Einwohner*innen mit 69 Prozent weniger Kraft aus dem Familienalltag als an allen anderen Wohnorten“, heißt es im Sanofi-Gesundheitstrend. „Mehr noch: Gleichzeitig sagen hier mehr Menschen als irgendwo anders in Deutschland, dass es für sie überhaupt nicht zutreffe, aus dem Familienalltag Kraft zu schöpfen.“

Großeltern entspannter – Frauen weiterhin gestresster

Auffällig an den Studienergebnissen war auch, dass die Zufriedenheit mit dem Thema Familie und Gesundheit in der Gruppe der aktiven Eltern (18 bis 39 Jahre) mit 52 Prozent deutlich niedriger ausfiel als in der Großeltern-Generation. Bis zum Alter von 70 steigt dieser Wert auf rund 65 Prozent an. Die Studienautoren lesen daraus ab, „dass das Zusammenleben mit Kindern – zumindest für die Eltern, offensichtlich weniger für Großeltern – auch Stress bedeutet.“ Auch Frauen stimmten dem stärker zu als Männer, was die Vermutung zulasse, „dass Frauen zumindest den stressigen Anteil des Zusammenlebens mit Kindern nach wie vor zu einem erheblicheren Anteil bewältigen“.

Hauptkategorie: Gesundheitspolitik
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