Erster Pflegemanagement-Preis verliehen
Russ arbeitet als Fallmanagerin und Bereichskoordinatorin im Rahmen eines Pilotprojekts in der Medizinischen Klinik Biberach. Bei Patienten und Mitarbeitern stösst das Projekt auf grosse Zustimmung, und selbst die Klinikkassen profitieren langfristig.
Eine Fallmanagerin ist eine speziell ausgebildete Pflegefachkraft, die dazu beiträgt, die Organisation auf der Station zu verbessern. Zu ihren Aufgaben gehört es, die stationären Untersuchungen zu koordinieren, die Fachleute zusammenzubringen und gegebenenfalls auch Therapeuten, Sozialdienste oder Seelsorger zu benachrichtigen. Sie koordiniert also den gesamten Ablauf der stationären Behandlung von der Aufnahme bis zur Entlassung. All dies dient dazu, den Patienten und seine Angehörigen zu entlasten. Vor allem ältere Menschen, die aufgrund einer akuten Erkrankung in ein Krankenhaus kommen, sind oft mit ihrer neuen Lebenssituation und der weiteren Organisation überfordert. Auf der Projektstation erklärt die Fallmanagerin den Patienten und den Angehörigen gleich nach der Aufnahme, welche Behandlungen nötig sind und wie es nach dem Krankenhausaufenthalt weiter gehen kann.
Fallmanagement: Patienten und Krankenhausmitarbeiter profitieren
Ein reibungsloser Ablauf der Behandlung entlastet aber nicht nur Patienten und deren Angehörige, sondern auch die Krankenhausmitarbeiter. So müssen sich die Ärzte weniger mit administrativen Aufgaben beschäftigen und haben mehr Zeit für Diagnostik und Behandlung. Dies steigert die Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit. Gleichzeitig werden langfristig Kosten gesenkt, da die Krankenhaustage reduziert und die Betten besser ausgelastet werden können. Momentan gibt es das Projekt Fallmanagement nur auf einer einzigen Station, eine Weiterentwicklung des Konzepts ist aber in Bearbeitung.
Auszeichnung für Stefanie Russ
"Es freut mich ganz besonders, dass der Preis mit Frau Russ an ein herausragendes Beispiel für die Bedeutung des Fallmanagements geht. Und dafür dass es mit dem entsprechenden Engagement und dem nötigen Gespür möglich ist, auch Skeptiker vom Nutzen für die Patienten und die Einrichtung zugleich zu überzeugen", so Peter Bechtel, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Pflegemanagement, der den Preis übergab.
Weitere Preise
Der zweite Platz ging an die Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivmedizin Birgit Trierweiler-Hauke aus der Uniklinik Heidelberg. Mirjana Sreckovic von der Hochgebirgsklinik in Davos erhielt den dritten Preis. Sie ist Teamleiterin des Allergieklinik-Zentrums für Kinder und Jugendliche und hat sich für die Einführung eines Jobrationsverfahrens eingesetzt. Ausschlaggebend für die Auswahl der Preisträger war ein ganz besonderes Engagement bei der Umsetzung eines Projektes, gepaart mit Pioniergeist, Kreativität sowie fachlicher und sozialer Kompetenz.