Erste Tests mit Ebola-Impfstoff erfolgreich
Erste klinische Tests eines neuen Impfstoffs gegen Ebola legen nahe, dass die Impfung sicher ist und das Immunsystem im Kampf gegen das Ebola-Virus unterstützen kann. Wie das US-amerikanische National Institutes of Health mitteilte, litt keiner der 20 Studienteilnehmer unter schweren Nebenwirkungen. Bei allen kam es zu einer Produktion von Antikörpern. Testpersonen, die eine höhere Dosis erhalten hatten, zeigten eine stärkere Immunantwort. Der in der klinischen Phase I getestete Impfstoff namens ChAd3 wurde vom US-amerikanischen National Institute of Allergy and Infectious Diseaseshttp://www.niaid.nih.gov/ (NIAID) gemeinsam mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline entwickelt. Der Impfstoff basiert auf einem gentechnisch veränderten Schimpansenvirus, der über ein nichtinfektiöses Ebolaprotein verfügt. Der Impfstoff ist bivalent und soll Schutz gegen die im Sudan und Zaire verbreiteten Virenstämme bieten. Der letztere Stamm ist auch für den derzeitigen Ausbruch der Krankheit verantwortlich.
Ebola-Impfstoff bisher ohne Nebenwirkungen
Der NIAID-Direktor Anthony Fauci bezeichnete die Studie als vollen Erfolg, auch wenn es sich um eine frühe Phase-I-Studie gehandelt habe. Jetzt gelte es die Sicherheit und Wirksamkeit großangelegten Studien der Phase II und III zu zeigen. „Ist der Ausbruch in sechs Monaten noch immer nicht beendet und hat sich der Impfstoff als sicher erwiesen, könnte er sehr positive Auswirkungen auf die Epidemie haben“, sagt Fauci. Das langfristige Ziel bestehe jedoch in der Herstellung eines Impfstoffes, der gegen zukünftige Ausbrüche schützte, sagte er. Noch weiß niemand, wie lange der Schutz des jetzt getesteten Impfstoffs anhält. Derartige Fragen würden normalerweise am Anfang von klinischen Studien geklärt. Aufgrund der Dringlichkeit eines Schutzes gegen Ebola werde der ganze Vorgang derzeit jedoch mit bisher nicht gekannter Geschwindigkeit durchgeführt, so Fauci.
Die Zeit drängt
Bislang gibt es noch keinen Impfstoff gegen Ebola. In Deutschland, Kanada, Mali, England und der Schweiz werden derzeit weitere Impfstoffe getestet. Die Ebola-Seuche grassiert seit fast einem Jahr in West-Afrika und hat der Who zufolge bislang rund 6.000 Menschen das Leben gekostet.
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