Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Erste Hilfe für Internetsüchtige

Mittwoch, 8. Februar 2017 – Autor:
Internetsucht ist ein neues Sucht-Phänomen. Hilfe gibt es jetzt in einem neuen Portal: Unter www.erstehilfe-internetsucht.de ist eine umfassende Adressdatenbank für Beratungs- und Behandlungsangebote zu finden.
Nicht ohne mein Handy: Für Internetsüchtige gibt es jetzt ein Erste Hilfe Portal mit einer großen Adressdatenbank

Nicht ohne mein Handy: Für Internetsüchtige gibt es jetzt ein Erste Hilfe Portal mit einer großen Adressdatenbank – Foto: lassedesignen - Fotolia

Surfen, Chatten, Spielen - das Internet kann süchtig machen. Psychologen sprechen auch von Internetsucht. Für Menschen, die von ihrem Smartphone oder Computer nicht mehr loskommen, gibt es jetzt Hilfe. Ausgerechnet im Netz ist die bisher umfangreichste Adressdatenbank für Beratungs- und Behandlungsangebote in Deutschland zu finden. Das online-Portal www.erstehilfe-internetsucht.de bietet Internetsüchtigen und Angehörigen neben rund 1.000 Adressen auch Hintergrundinformationen über Internetsucht. Ein Blog hält die User über aktuelle Entwicklungen in der Forschung auf dem Laufenden. Entwickelt und umgesetzt wurde Deutschlands größte Datenbank zur Internetsucht von einem Forschungsteam der Sektion für Suchtmedizin und Suchtforschung an der Tübinger Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Die Finanzierung hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) übernommen.

Seriöse Informationen rund um die Internetsucht

„Uns ist wichtig, dass Forschungsergebnisse Betroffene direkt, praktisch und alltagsnah erreichen“, sagt Projektleiter Dr. Kay Uwe Petersen. „Darum haben wir erstehilfe-internetsucht.de entwickelt. Die Online-Adressdatenbank unterstützt Menschen, die ihre Internetnutzung als riskant, problematisch oder abhängig einstufen bei der Suche nach Hilfsangeboten.“

Mit ihrem Projekt wollen die Wissenschaftler Internetsüchtigen langfristig Orientierung geben. Es sei wichtig, verständlich zu erklären, welche Hilfsmöglichkeiten es überhaupt gebe – von der ambulanten Beratung und Therapie bis hin zur Tagesklinik oder zum stationären Klinikaufenthalt, erklärt Psychologin Sara Hanke, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projekts. „Mit dynamischen und lebendigen Inhalten zum Beispiel in Form eines Blogs möchten wir Betroffene jeden Alters und Hintergrunds erreichen.“

Safer Internet Day

Die Datenbank funktioniert mit einer Postleitzahlsuche und basiert auf dem Projekt „Angebote bei internetbasiertem Suchtverhalten (ABiS)“. Sie wurde pünktlich zum „Safer Internet Day“ am 7. Februar freigeschaltet. Ziel des von der Europäischen Union initiierten Gesundheitstags, der jedes Jahr am zweiten Tag der zweiten Woche des zweiten Monats stattfindet, ist es, Menschen aller Altersgruppen dazu zu bewegen, der Sicherheit im Internet mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Dabei steht auch das Thema Internetsucht im Vordergrund. „Verliert man die Kontrolle, so dass schulische, berufliche oder soziale Verpflichtungen nicht mehr bzw. nur noch ungenügend erfüllt werden, kann eine „Internetsucht“ vorliegen“, sagt Kay Uwe Petersen. Wer diese Kriterien bei sich erfüllt sieht, kann sich nun im Netzt informieren, wo er geeignete Hilfe findet.

© Rostislav Sedlacek - Fotolia.com

Hauptkategorien: Gesundheitspolitik , Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Sucht

Weitere Nachrichten zum Thema Internetsucht

04.02.2019

Viele Eltern betrachten mit Sorge den Internet-Konsum ihrer Kinder. Ihnen will die Broschüre „Online sein mit Maß und Spaß – Elternratgeber zum richtigen Umgang mit digitalen Medien“ der BZgA helfen. Darauf weist die Zentrale anlässlich des Safer Internet Day am 05. Februar 2019 hin.

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin