Erkältung: Neuer Test auf Bakterien oder Viren
Das Team von Duke University in Durham nutzte dabei bestimmte Gen-Signaturen, Muster, die von den Genen des Patienten ein- oder ausgeschaltet werden, je nachdem, ob der Organismus gerade Viren oder Bakterien bekämpft. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Science Translational Medicine veröffentlicht.
Der Bluttest wurde bei 300 Patienten erprobt, die an Atembeschwerden litten und die Notfall-Abteilung in einer von fünf Kliniken aufgesucht hatten. Der Test hatte eine Treffsicherheit von 87 Prozent wenn es um die Klassifizierung ging, ob ein Patient mit Grippe-Viren, Rhinoviren, Streptokokken oder auch gar nicht infiziert war.
Infekt: Test auf Bakterien oder Viren verhindert falsche Therapie
Damit wird es leichter, bei hartnäckigene Erkältungen die geeignete Therapie zu finden. Denn etwa drei Viertel der Patienten erhalten am Ende Antibiotika, mit denen sich nur eine bakterielle Infektion behandeln lässt, obwohl sie an einem viralen Infekt leiden.
Das führt zu einem überflüssigen Antibiotika-Einsatz, der durch die Gefahr von Resistenzen dem Patienten und darüber hinaus der öffentlichen Gesundheit schadet, so Studien-Autor Ephraim L. Tsali in einer Mitteilung der Universität.
Infekt: Forscher wollen Schnell-Test entwickeln
Die verbesserten Möglichkeiten zur Unterscheidung von Infektionen könnte außerdem zur Entwicklung neuer Therapien für Virus-Infektionen führen, betonte Studienleiter Geoffrey S. Ginsburg. Mit Ausnahme der echten Grippe (Influenza), für die es das Medikament Tamiflu gibt, lassen sich andere Infektionen etwa mit Rhinoviren bislang nur mit viel Flüssigkeit und Ruhe behandeln.
Mit der aktuellen Technik dauert der Test zehn Stunden. Die Forscher arbeiten nun an einem Test, der bereits nach einer Stunde Ergebnisse zeigt und in Kliniken und langfristig auch in jeder Arztpraxis eingesetzt werden könnte.
Foto: Andrey Popov