Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Erhöht Haarefärben das Brustkrebsrisiko?

Mittwoch, 11. Dezember 2019 – Autor: anvo
Frauen, die sich regelmäßig die Haare färben, haben offenbar ein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Das ist zumindest das Ergebnis einer aktuellen Studie. Untersucht wurden allerdings nur Frauen, die sowieso ein familiär bedingt erhöhtes Risiko für Brustkrebs hatten.
Haarefärben, Brustkrebsrisiko

Laut einer neuen Studie kann Haarefärben das Risiko erhöhen, an Brustkrebs zu erkranken – Foto: ©Aliaksandr Barouski - stock.adobe.com

Sich die Haare zu färben, ist für viele Frauen eine Selbstverständlichkeit. Vor allem, wenn die Haare anfangen, grau zu werden, hilft ein großer Teil der Frauen mit chemischen Färbemitteln nach, um jünger zu wirken. Und auch Männer greifen gerne in die „Trickkiste“, um die grauer werdenden Schläfen zu verbergen.

Doch kann regelmäßiges Haarefärben der Gesundheit schaden? Eine neue Studie scheint das zu bestätigen. Denn Forscher aus den USA fanden heraus, dass die regelmäßige Nutzung von Haarfärbemitteln das Risiko für Brustkrebs bei Frauen steigern kann. Die Ursache dafür sind vermutlich bestimmte chemischen Verbindungen in den Haarfärbemitteln.

Auch chemische Haarglättung erhöht das Krebsrisiko

Für die Studie werteten Wissenschaftler des National Institutes of Health (NIH) sowie der University of North Carolina at Chapel die Daten von über 46.000 Frauen aus. Dabei zeigte sich, dass Frauen, die mindestens alle fünf bis acht Wochen mit chemischen Mitteln ihre Haare färbten, ein um neun Prozent erhöhtes Risiko für Brustkrebs hatten. Noch höher war das Risiko bei Frauen, die regelmäßig chemische Mittel zur Haarglättung einsetzen.

Interessanterweise waren in der Studie vor allem afro-amerikanische Frauen betroffen. Bei ihnen war das Brustkrebsrisiko durch das Haarefärben um 60 Prozent erhöht – bei weißen Frauen war das Risiko „nur“ um acht Prozent erhöht. Wer sich nur selten die Haare färben ließ, zeigte keine Veränderung des Brustkrebsrisikos.

Forscher warnen nicht grundsätzlich vor Haarfärbemitteln

Ob die Studienergebnisse auf alle Frauen übertragbar sind, ist allerdings durchaus fraglich. Untersucht wurden nämlich nur Frauen, in deren Familien bereits Fälle von Brustkrebs aufgetaucht waren. Bei ihnen erhöhte das Haarefärben oder -glätten das Risiko zusätzlich.

Dale Sandler, einer der Studienautoren, betont zudem, dass viele Faktoren zur Entstehung von Brustkrebs beintragen. Das Haarefärben alleine verursache daher sicherlich keinen Krebs. Dennoch sei es ein Risikofaktor, der beeinflusst werden kann. Grundsätzlich vor dem Haarefärben warnen wollen die Forscher jedoch noch nicht.

Foto: © Aliaksandr Barouski - stock.adobe.com

Hauptkategorie: Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Brustkrebs

Weitere Nachrichten zum Thema Brustkrebsrisiko

10.08.2016

Mit rund 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Wie man Brustkrebs vorbeugen kann, erläutert Dr. Jürgen Klinghammer, Vorstandschef der Ärzteorganisation GenoGyn.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin