Erdbeeren und Tomaten können eine allergische Reaktion auslösen

Erdbeeren können besonders bei Pollenallergikern zu einer allergischen Reaktion führen – Foto: ©alicja neumiler - stock.adobe.com
Tomaten (Solanum lycopersicum) und Erdbeeren (Fragaria x ananassa) zählen zu den weltweit meistverzehrten Obst- und Gemüsesorten. Doch ihr Verzehr kann allergische Reaktionen hervorrufen. Etwa 1,5 Prozent der Bevölkerung in Nordeuropa und bis zu 16 Prozent in Italien sind von einer Tomatenallergie betroffen Und rund 30 Prozent derjenigen, die eine Birkenpollenallergie haben, berichten auch von einer Allergie gegen Erdbeerfrüchte.
Symptome dieser immunologischen Reaktionen können die Haut betreffen (Nesselsucht oder Dermatitis), die Schleimhäute reizen und Schnupfen auslösen oder zu Bauchschmerzen führen. Nahrungsmittelallergiker entwickeln die Symptome vor allem nach dem Verzehr von frischem Obst oder Gemüse, während verarbeitete Produkte oftmals toleriert werden.
Erdbeeren und Tomaten können eine allergische Reaktion auslösen
Die allergische Reaktion auf Erdbeeren und Tomaten ist auf das Vorhandensein allergener Proteine zurückzuführen, die dem Hauptallergen von Birkenpollen ähneln. Aufgrund dieser Ähnlichkeit führt das zu einer Birkenpollen-assoziierten Nahrungsmittelallergie (Kreuzallergie). Ein Team der Technischen Universität München (TUM) hat nun untersucht, welche Sorten weniger Allergene enthalten als andere und inwieweit Anbau- oder Zubereitungsmethoden dabei eine Rolle spielen.
Für zwei von Prof. Wilfried Schwab vom Lehrstuhl für die Biotechnologie der Naturstoffe geleiteten Studien wurden dafür 23 verschieden farbige Tomatensorten und 20 Erdbeersorten unterschiedlicher Größe und Form auf das die Allergie auslösende Protein getestet.
Gehalt des Allergens variiert stark zwischen einzelnen Sorten
Die Forscher stellten fest, dass der Gehalt des Allergens bei Tomaten und Erdbeeren stark zwischen den Sorten schwankte, heißt es in einer Pressemitteilung. Außerdem wurden der Einfluss der unterschiedlichen Trocknungsprozesse - Sonnen-, Ofen- oder Gefriertrocknung - und die Anbauart untersucht.
Dabei zeigte sich die Hitzeempfindlichkeit der Proteine: Wenn die Früchte während des Trocknungsprozesses Hitze ausgesetzt wurden, war ihr Allergiepotential niedriger. Der Einfluss der Anbaubedingungen - konventionell oder ökologisch - auf den Allergengehalt war hingegen gering.
Zwei Proteine sind Hauptverursacher der Allergie
Ergebnis der in den Fachmagazinen Plos One und Nutrients veröffentlichten Studien: Hauptverursacher der Allergie sind das Fra a 1-Protein bei den Erdbeeren und das Sola l 4.02-Protein bei den Tomaten. Diese Proteine könnten künftig ein Marker für die Züchtung von Tomaten- und Erdbeersorten sein, die auch von Allergikern vertragen werden.
Generell haben Nahrungsmittelallergien in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen: Sie betreffen drei bis vier Prozent der erwachsenen Bevölkerung und fünf Prozent der Kinder.
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