Ein Viertel der Deutschen hat Wissenslücken beim Thema Gesundheit
Für die Studie befragte das Unternehmen in Kooperation mit dem Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité Universitätsmedizin Berlin 4.144 Deutsche ab 35 Jahren.
„Die Ergebnisse bestätigen unsere Erwartung, dass noch mehr für die gesundheitliche Aufklärung der Bevölkerung getan werden muss“, so Instituts-Direktorin Prof. Adelheid Kuhlmey in einer Pressemitteilung. „Nur wenn die Menschen gut informiert sind, können sie im Krankheitsfall klar mit ihrem Arzt über ihre Beschwerden und Bedürfnisse sprechen.“
Chronisch Kranke sind über chronische Erkrankungen nicht besser informiert als Gesunde. In der Indikation chronischer Schmerz zeigten sie sogar ein leichtes Wissensdefizit (59 Prozent richtig beantwortete Fragen vs. 61 Prozent richtig beantwortete Fragen). Insgesamt schnitten die 55- bis 64-Jährigen bei allgemeinen Gesundheitsthemen und chronischen Erkrankungen am besten ab, besonders bei Depressionen (72 Prozent), Herz-Kreislauf-Erkrankungen (70 Prozent) und Krebs (69 Prozent).
Männer wissen etwas besser bei Krebs (68 Prozent) und Lungenerkrankungen (69 Prozent) Bescheid, Frauen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen.
Gesundheits-Wissen: Privatversicherte besser informiert
Personen ohne Migrationshintergrund zeigen in allen abgefragten Therapiebereichen einen höheren Wissensstand als Personen mit Migrationshintergrund, vor allem bei der Indikation Depression (71 vs. 67 Prozent). Privatversicherte beantworteten über alle Therapiebereiche hinweg mehr Fragen richtig als gesetzlich Versicherte.
Befragte, die angaben, zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrer gesundheitlichen Lebensqualität zu sein, wussten signifikant besser über Gesundheitsthemen Bescheid, als die, die nur teilweise mit ihrer gesundheitlichen Lebensqualität zufrieden sind.
Wissen, vor allem über chronische Erkrankungen, sei ein wichtiges Instrument für ein nachhaltiges Gesundheitsmanagement, heißt es weiter in der Studie. Die Daten liefern daher auch einen Einblick in die Qualität des deutschen Gesundheitswesens. Die Autoren wollen damit nach eigenen Worten eine Informations-Grundlage für Experten, Politik und Öffentlichkeit schaffen.
Foto: sveta