Ein Fünftel der Covid-19-Patienten hat noch Wochen danach Beschwerden

– Foto: pixabay/Tumisu
Ein Fünftel der Covid-19-Patienten von 18 bis 64 Jahren leidet noch Wochen nach der akuten Erkrankung unter Beschwerden. Bei den Patienten ab 65 Jahren war es sogar jeder vierte. Das zeigen Zahlen der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers of Disease and Control.
Dafür wertete ein Team um Dr. Lara Bull-Otterson Daten aus der elektronischen Gesundheitsakte von März 2020 bis November 2021 aus. Insgesamt wurden 353.164 Covid-Patienten identifiziert. Gesucht wurde nach 26 Erkrankungen, die häufig auf Post-Covid zurückzuführen sind. Die Probanden durften in der Vorgeschichte nicht daran erkrankt sein. Sie wurden verglichen mit Teilnehmern ohne SARS-CoV-2-Infektion im Studienzeitraum.
Ein Füftel der Covid-19-Patienten hat noch Wochen danach Beschwerden
Die Patienten wurden 30 bis 365 Tage nach dem positiven PCR-Test oder der Covid-19-Diagnose nachbeobachtet. Unter den Probanden von 18 bis 64 Jahren wurde bei 35,4 Prozent eine persistierende oder neu aufgetretene Erkrankung festgestellt (14,6 Prozent in der Kontrollgruppe). Bei den Patienten ab 65 Jahren waren es 45,4 Prozent, verglichen mit 18,5 Prozent in der Kontrollgruppe.
Der absolute Risikounterschied zwischen den Covid-Patienten und den Kontrollen, die eine Erkrankung entwickelten, betrug 20,8 Prozentpunkte für die 18- bis 64-jährigen und 26,9 Prozentpunkte für die über 65-jährigen. Damit hatte ein Fünftel der Covid-19-Patienten von 18 bis 64 Jahren noch Wochen danach Beschwerden, jeder vierte ab 65 Jahren.
Höchstes Risiko für Lungenembolie und Atemwegsbeschwerden
In beiden Altersgruppen wurde im Vergleich zur Kontrollgruppe ein doppelt so hohes Risiko für die akute Lungenembolie und Atemwegsbeschwerden festgestellt. Die Risikorate für Herzrhythmusstörungen war bei Patienten im Alter von 18 bis 64 Jahren signifikant höher als bei Patienten im Alter von über 65 Jahren, ebenso die Risikorate für muskuloskelettale Schmerzen.
Bei den über 65-jährigen war die Risikorate signifikant höher für Nierenversagen, thromboembolische Ereignisse, zerebrovaskuläre Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Muskelerkrankungen, neurologische Erkrankungen und psychische Erkrankungen wie Stimmungsstörungen, Angstzustände und substanzbezogene Störungen. Die Studie erschien im Morbidity and Mortality Weekly Report.