Ein Ei am Tag beugt Unterernährung vor
Unterernährung ist immer noch ein weltweites Problem. Hinzukommt, dass es angesichts des Bevölkerungswachstums immer mehr Menschen zu ernähren gilt. Dass Eier ein Teil der Lösung sein könnten, das berichten nun Forscher der Universität Washington in St. Louis, USA. Denn Eier sind laut Forschungsleiterin Lora Iannotti finanziell erschwinglich und praktisch überall leicht zugänglich. Außerdem haben sie einen hohen Nährwert: „Eier können einen wichtigen Beitrag zur Verringerung der Unterernährung auf der Welt beitragen“, meint Iannotti.
Eier reduzieren Wachstums- und Entwicklungsstörungen
Grundlage dieser Aussage ist ein eine randomisierte kontrollierte Studie, die das Team um Iannotti 2015 in Ecuador durchführte. Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren erhielten nach dem Zufallsprinzip sechs Monate lang ein Ei pro Tag. Die Kinder der Kontrollgruppe gingen dagegen leer aus.
Die Ergebnisse sprechen eindeutig für das Ei: Kinder, die täglich ein Ei gegessen hatten, waren größer, normalgewichtiger und hatten seltener Entwicklungsverzögerungen als ihre Altersgenossen. Modellrechnungen ergaben, dass sich Entwicklungsstörungen um 47 Prozent und Untergewicht um 75 vermindert werden konnte.
„Wir waren überrascht, wie effektiv unsere Maßnahme war, sagt Iannotti. Zudem seien die Eier gut vertragen worden, es habe weder allergische Reaktionen noch sonstige Zwischenfälle gegeben.
Abhilfe gegen Hunger
Eier sind eine komplette Mahlzeit, sicher verpackt und gerade in ressourcenarmen Ländern verfügbar. Forscherin Iannotti.: "Eier scheinen daher eine umsetzbare und empfehlenswerte Form der Ernährung für Kinder in Entwicklungsländern zu sein.“ Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin "Pediatrics" veröffentlicht.
Laut dem World Food Programm der UN sind derzeit etwa 795 Millionen Menschen unterernährt. Hunger gilt auch als eine der Ursachen der Migration. Nach einem Bericht der Organisation zwingt die Zunahme von Hunger in einer Bevölkerung um ein Prozent, 1,9 Prozent mehr Menschen zwingt zu migrieren. Derzeit befinden sich rund 60 Millionen Menschen auf der Flucht.
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