Ebola: Verbreitung in Deutschland höchst unwahrscheinlich
Das Robert Koch-Institut hält eine Ausbreitung des Ebola-Virus in Deutschland für höchst unwahrscheinlich. Es sei zwar theoretisch denkbar, dass Reisende die Krankheit nach Deutschland oder Europa mitbringen, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Instituts. Eine Gefährdung der Bevölkerung durch eine Weiterverbreitung bestehe jedoch nicht, weil es in Deutschland und Europa alle Voraussetzungen zur sicheren Versorgung Betroffener gebe. Das heißt konkret: Sollte tatsächlich ein Ebola Infizierter nach Deutschland einreisen, käme er sofort in eine Sonderisolierstation. Bestätigt sich der Verdacht, würden sämtliche Mitreisende in Spezialkliniken zur Untersuchung gebracht. Eine Verbreitung der Erkrankung könne so sofort eingedämmt werden, sagte RKI Sprecherin Susanne Glasmacher.
Ebola Verdachtsfälle würden in Deutschland sofort isoliert
In Deutschland gibt es neun Zentren, die auf die Therapie von Ebola spezialisiert sind: Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Leipzig, Frankfurt, Würzburg, Saarbrücken, Stuttgart, München. Die größte Isolierstation für Patienten mit hochansteckenden Krankheiten befindet sich in Berlin und bietet 22 Betten. Derartige Einheiten verfügen zum Beispiel über eine eigene Luftzufuhr, die beim Absaugen durch Hochleistungsfilter gereinigt wird. Die Mitarbeiter tragen Schutzkleidung und müssen spezielle Schleusen passieren, um zur Isolierstation zu gelangen. Bislang wurde in Deutschland noch kein einziger Fall von Ebola bekannt. Unterdessen ist man auch am Frankfurter Flughafen mit einem Notfallplan auf eine mögliche Einschleppung des Virus vorbereitet. Ein Verdachtsfall könnte am Flughafen sofort isoliert werden. Der Notfallplan existiert seit Jahren und hat sich etwa in den Jahren 2003 und 2006 bewährt, als erste Patienten mit SARS bzw. Lassafieber deutschen Boden betraten.
Tödliches Ebola Virus
Das jetzt in Westafrika zirkulierende Virus gehört zu den tödlichsten Formen. Bis zu 90 Prozent der Infizierten sterben daran. Bislang gibt es weder eine wirksame Therapie gegen Ebola noch eine Impfung. Allerdings werden derzeit die beiden mit Ebola infizierten Amerikaner mit dem experimentellen Medikament Zmapp behandelt. Wie der Fernsehsender CNN berichtet, soll es den beiden Patienten schon etwas besser gehen.
Sollten in Deutschland Verdachtsfälle auftreten, steht im Robert Koch-Institut für die Fachöffentlichkeit eine 24-stündige Rufbereitschaft zur Verfügung, die über die Telefonzentrale erreichbar ist.
Foto: Fraport