E-Zigarette beim Rauchausstieg offenbar nicht hilfreich
Seit Jahren ist die Raucherquote bei Jugendlichen rückläufig. So ist der Anteil der Raucherinnen und Raucher unter den 12- bis 17-Jährigen von 27 Prozent im Jahr 2001 auf acht Prozent im Jahr 2015 zurückgegangen. Doch zeitgleich werden die sogenannten E-Zigaretten gerade bei jungen Menschen immer beliebter. Wie sehr sie schaden und ob sie eventuell beim Rauchausstieg helfen können, ist bislang umstritten. Nun wurden die Ergebnisse von drei Forschungsprojekten zum Thema E-Zigarette, die vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert wurden, auf einer Fachkonferenz an der Frankfurt University of Applied Sciences vorgestellt.
Rauchausstieg ohne E-Zigaretten erfolgreicher
Für eine der vorgestellten Analysen hatte die IFT-Gesundheitsförderung München Teilnehmer des Tabakentwöhnungsprogramms „Das Rauchfrei Programm“ zum Nutzen der E-Zigarette beim Ausstieg befragt. Wie sich zeigte, hatte die E-Zigarette hier nicht nur keinen positiven, sondern sogar einen deutlich negativen Einfluss auf die Abstinenz. Von den Teilnehmern, die angaben, E-Zigaretten zu nutzen, waren nach einem Jahr 20 Prozent rauchfrei; bei den übrigen Kursteilnehmern waren es hingegen 39 Prozent, die nicht mehr rauchten, also fast doppelt so viele.
Eine andere Untersuchung, die vom Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg (ZIS) durchgeführt wurde, beschäftigte sich mit den Motivationen für den Umstieg auf E-Zigaretten. Über 3.300 E-Zigaretten-Konsumenten wurden befragt. Dabei stellte sich heraus, dass der häufigste Grund für den Umstieg der Wunsch war, das Rauchen von Tabakprodukten zu beenden oder eine Alternative zum Rauchen zu haben. Gänzlich mit dem Rauchen aufzuhören, wurde hingegen seltener als Grund genannt.
Keine E-Zigaretten für Jugendliche
Dass E-Zigaretten eher zusätzlich konsumiert werden und weniger als echte Ausstiegsmöglichkeit gesehen werden, zeigten auch Interviews des Instituts für Suchtforschung (ISFF) der Frankfurt University of Applied Sciences. Nahezu keiner der befragten Jugendlichen gab an, E-Produkte täglich zu konsumieren. Hingegen nutzte die Mehrheit der Befragten die Produkte höchstens ein bis zwei Mal im Monat.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erklärt zu den Ergebnissen, dass der rückläufige Trend beim Tabakkonsum unter Jugendlichen nicht durch neue Produkte gefährdet werden dürfe. „Daher müssen wir die Entwicklungen bei E-Zigaretten und ähnlichen Inhalationsprodukten weiterhin aufmerksam beobachten. Dazu gehört auch, dass die Neuregelung im Jugendschutzgesetz, nach dem auch die Abgabe von E-Zigaretten an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren verboten ist, konsequent umgesetzt wird“, so der Minister.
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