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DM ruft Cremeseife zurück

Montag, 10. April 2017 – Autor:
Der Drogeriemarktkette DM ruft vorsorglich den Artikel Balea Cremeseife Buttermilk & Lemon 500 ml zurück. Einzelne Flaschen könnte mit dem Keim Enterobacter gergoviae verunreinigt sein.
Balea Cremeseife

Einige Chargen dieser Cremeseife könnten Keime enthalten

Betroffen ist ausschließlich die Ware der Chargen 637541 und 637542 mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) 06.2019. Diese Angaben sind leicht auf dem Flaschenboden zu erkennen. Die Nachfüllpacks der „Balea Cremeseife Buttermilk & Lemon 500 ml“ sind nicht betroffen.

Bei regelmäßigem Kontakt kann die Seife beispielsweise bei bestehenden Hautverletzungen zu einer Infektion mit diesem Keim führen. Grund für die Warnung und den Rückruf waren Verbraucherreklamationen. Daraufhin überprüfte der Hersteller das Produkt.

DM ruft Cremeseife zurück

Kunden sollten die Cremeseife mit oben genannter Chargennummer und dem MHD nicht verwenden, heißt in dem Rückruf von DM. Sie sollten das Produkt entsorgen beziehungsweise in die DM-Märkte zurückzubringen. Der Kaufpreis wird erstattet. Weitere Informationen gibt es beim DM-Service-Center unter Tel.: 0800 365 8633 (kostenfrei) oder unter servicecenter@dm.de. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 8 bis 20 Uhr.

Nach Angaben des Instituts für Risikobewertung (BfR) gehören Bakterien der Gattung Enterobacter zur normalen Darmflora. Sie kommen darüber hinaus aber in fast allen Lebensräumen vor. Die Keime sind überall verbreitet und wurden in Stuhl- beziehungsweise Kotproben von Mensch und Tier, in Pflanzen, in Wasser, in Insekten und in Lebensmitteln, zum Beispiel Milchprodukten, festgestellt.

Enterobacter Ursache von Krankenhausinfektionen

Einige Spezies, darunter auch Enterobacter gergoviae können beim Menschen Infektionen auslösen. Die Keime müssen nicht in jedem Fall eine Krankheit hervorrufen. Besonders gefährdet sind jedoch Personen, deren Immunsystem geschwächt ist, die an einer ernsten Vorerkrankung leiden oder chirurgisch behandelt wurden.

Enterobacter wurden während der letzten Jahre als eine der bedeutsamsten Ursachen für Krankenhausinfektionen (nosokomiale Infektionen) identifiziert. Einzelne Krankheitsausbrüche konnten auf kontaminierte intravenöse Flüssigkeiten, auf Blutprodukte, destilliertes Wasser, kontaminierte Endoskope, Stethoskope und Hände von Pflegepersonal zurückgeführt werden.

Gramnegative Bakterien können antibiotikaresistent sein

Enterobacter können eine breite Palette an Erkrankungen auslösen. Infektionen mit diesen Keimen haben unter anderen  zu Blutvergiftungen, Entzündungen der unteren Atemwege, Entzündungen von Haut und Gewebe (Parenchymen) von Organen, zu Harnwegsinfektionen, zur Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis) oder zu Augenentzündungen geführt.

Die Bakterien der Gattung Enterobacter gehören der Familie der Enterobacteriacae an. Es handelt sich um eine Gruppe von gramnegativen, fakultativ anaeroben, stäbchenförmigen Bakterien. Gramnegative Bakterien sind in der Lage, Entzyme zu produzieren, die in der Lage sind, bestimmte Antibiotika zu spalten, nämlich Penicilline und Cephalosporine. Das macht sie resistent gegen diese Wirkstoffe. Die genetische Information also der Bauplan für diese Enzyme kann zwischen verschiedenen Bakterien ausgetauscht werden. Dieser Austausch funktioniert sogar zwischen Bakterien unterschiedlicher Spezies (Arten).

Foto: DM

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