DIVA verlängert Überlebenszeit bei Glioblastom
Das Operationsverfahren DIVA (Dual Intraoperative Visualization Approach) scheint sich positiv auf die Überlebenszeit von Glioblastom-Patienten auszuwirken. Das legt zumindest eine Studie des Universitätsklinikums Erlangen mit 105 Patienten nahe. Danach lebten Patienten, die mit DIVA operiert worden waren, im Schnitt 4,5 Monate länger als anders operierte Patienten. Das längere Überleben sei auf eine gründlichere Entfernung der Tumorzellen zurückzuführen, berichten die Studienautoren um Dr. Nicolai Savaskan in der Fachzeitschrift „Oncotarget“.
Vollständige Entfernung der Tumorzellen
„Lange war die größte Schwierigkeit bei Glioblastomen, sie von gesundem Gewebe zu unterscheiden“, erklärt Studienleiter Dr. Nicolai Savaskan. „Mit der zweifachen optischen Darstellung durch das DIVA-Verfahren erkennen wir die gefährlichen Tumorzellen aber genau und können sie mehr als komplett – suprakomplett – entfernen.“
DIVA bedeutet, dass Neurochirurgen während der Operation das betroffene Gewebe gleichzeitig mit einem Magnetresonanztomografen und einem Fluoreszenzmikroskop betrachten. So kann der Operateur möglichst viele Tumorzellen erkennen und sie besser von gesundem Gewebe unterscheiden.
Gesamtüberleben bei Glioblastom verbessert
In Erlangen wird das Verfahren schon seit einigen Jahren zur Resektion von Glioblastomen eingesetzt. Die aktuelle Studie habe nun nachgewiesen, dass DIVA einerseits die Patientensicherheit erhöhe und anderseits eine vollständige Tumorentfernung erlaube, meint Savaskan. Neu sei zudem, dass sich dieser Behandlungserfolg so deutlich auf das Gesamtüberleben niederschlage. Statt der üblichen 14 Monate hatten die Erlanger Patienten nach ihrer Glioblastom-Diagnose noch 18,5 Monate gelebt.
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