DIHK-Report sieht Gesundheitswirtschaft auf gutem Weg – mit Stolpersteinen
Die Gesundheitswirtschaft erwartet in den kommenden Monaten eine erfreuliche Entwicklung. Das meinen zumindest 900 aus dieser Branche stammende Unternehmen, die an der DIHK-Konjunkturumfrage vom Herbst teilgenommen haben. Ihr Saldo aus „besser“ und „schlechter“-Bewertungen der Geschäftserwartungen liegt bei 19 Punkten, nach 15 Punkten in der Frühjahrsumfrage. In der Gesamtwirtschaft hat sich der Saldo von neun auf elf Punkte verbessert.
Gesundheitswirtschaft ist Treiber und Zugpferd wirtschaftlicher Entwicklung
„Seit Jahren liegt die Gesundheitswirtschaft mit ihren Erwartungen oberhalb der Gesamtwirtschaft. Sie kann somit als Treiber und Zugpferd der wirtschaftlichen Entwicklung angesehen werden“, hebt der DIHK hervor.
„Der Beschäftigungsaufbau in der Gesundheitswirtschaft setzt sich fort, fraglich sei das Expansionstempo“, heißt es im DIHK-Report weiter. Kritisch gesehen werde die geplante Höherbewertung von Pflege- und Betreuungsberufen durch die neue Bundesregierung. „Denn wenn sich diese Aufwertung in einem höheren Lohnniveau niederschlägt, erschwert dies die geäußerten Beschäftigungspläne“, urteilten die Umfrageteilnehmer der arbeitsintensiven Branche.
Koalitionspläne zur Regulierung von Teilzeitbeschäftigung könnten negativ zu Buche schlagen
Negativ zu Buche schlagen könnten auch die Pläne der Bundesregierung zur stärkeren Regulierung von Teilzeitbeschäftigung, mahnt der DIHK. Denn Teilzeit spiele für 52 Prozent der befragten Gesundheitsunternehmen eine deutlich größere Rolle als in der Gesamtwirtschaft. Bei den Gesundheits- und Sozialdiensten sei sie sogar für zwei von drei Betrieben ein wichtiges Flexibilisierungsinstrument. Eine stärkere Regulierung würde die Dynamik in diesem Bereich bremsen, urteilt der DIHK.
64 Prozent der personalintensiven Dienstleister der Gesundheitswirtschaft sehen zudem im Fachkräftemangel und 57 Prozent in steigenden Arbeitskosten ein Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Die Gesamtwirtschaft beurteilt diese Risiken mit 36 bzw. 37 Prozent.
Der DIHK sieht daher auch höhere Ausgaben der Bundesregierung durch neue Renten für Geringverdiener oder Mütter mit Sorge. Er fordert eine Senkung der Beiträge für die Sozialversicherung und warnt vor der finanziellen Belastung der Unternehmen durch den um 0,5 Prozentpunkte höheren Pflegeversicherungsbeitrag.