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Die Deutschen leiden immer häufiger an Autoimmunerkrankungen

Donnerstag, 13. Mai 2021 – Autor:
Die Deutschen leiden immer häufiger an Autoimmunerkrankungen wie Schuppenflechte, rheumatoider Arthritis, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn und Multiple Sklerose.
Schuppenflechte gehört zu den fünf häufigsten Autoimmunerkrankungen in Deutschland

– Foto: Adobe Stock/Helivideo

Die Häufigkeit von Autoimmunerkrankungen wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Multiple Sklerose, Psoriasis und rheumatoide Arthritis hat in den letzten Jahren in Deutschland stetig zugenommen.

Von 2012 bis 2018 ist der Anteil gesetzlich krankenversicherter Patientinnen und Patienten mit mindestens einer dieser Diagnosen von 3,5 auf 4 Prozent angestiegen. 2018 waren 2,9 Millionen Versicherte von einer dieser Autoimmunerkrankungen betroffen. Dies entspricht einem Zuwachs von etwa 500.000 Patienten seit 2012.

Schuppenflechte war die häufigste Autoimmunerkrankung

Das sind die zentralen Ergebnisse einer Versorgungsatlas-Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi). "Autoimmunerkrankungen gehen häufig mit unterschiedlichen Begleit- und Folgeerkrankungen einher. Sie erfordern daher oft komplexe Behandlungsstrategien", sagt der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried in einer Pressemitteilung.

Die Psoriasis betraf insgesamt 1,8 Prozent aller gesetzlich Versicherten im Jahr 2018 und war damit vor der rheumatoiden Arthritis (1,4 Prozent) die häufigste der fünf Autoimmunerkrankungen. Die relative Zunahme der Prävalenz war bei Morbus Crohn mit einem Plus von 25 Prozent am stärksten. Frauen waren insgesamt mit einem Anteil von 61 Prozent signifikant häufiger betroffen als Männer.

Deutsch leiden häufiger an Autoimmunerkrankungen

Zum einen leiden die Deutschen immer häufiger an Autoimmunerkrankungen, zum anderen stieg der Anteil an Autoimmunpatienten mit Biologika-Therapie. Während 2012 noch 61 von 1.000 betroffenen Versicherten mit Biologika behandelt wurden, waren es 2018 bereits 86 von 1.000. Das entspricht einem Zuwachs von 43 Prozent. An Multipler Sklerose erkrankte Patienten verzeichneten noch immer den höchsten Biologika-Gebrauch

Biologika wichtige Ansätze für die Therapie

Biologika sind bei allen fünf untersuchten Autoimmunerkrankungen wichtige Optionen für die Therapie. Im Gegensatz zu vielen anderen Arzneimitteln werden sie nicht chemisch, sondern mit biotechnologischen Verfahren hergestellt. Dabei handelt es sich zumeist um komplexe Proteine, die körpereigenen Stoffen sehr ähnlich sind. Biologische Arzneimittel zählen in aller Regel zu den hochpreisigen Arzneimitteln.

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Der Normalfall ist, dass ein bestimmtes Medikament gegen eine bestimmte Krankheit wirkt. Manchmal stellt sich dann heraus: Es wirkt auch noch gegen eine andere. Mikrobiologen der Universität Mainz haben jetzt herausgefunden, dass sich bestimmte Antibiotika auch zur Therapie von Autoimmunkrankheiten eignen – von Multipler Sklerose (MS) zum Beispiel.

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