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Die beste Klinik für Hüft- oder Kniegelenks-OP finden

Donnerstag, 26. August 2021 – Autor:
Wie finden Patienten die beste Klinik für eine Hüft- oder Kniegelenks-OP? Sie sollten auf die Fallzahlen achten und nach Ergebnissen im Endoprothesenregister fragen.
Eine gute Klinik für eine Gelenk-OP ist an bestimmten Daten zu erkennen

– Foto: Adobe Stock/Suthiwan

Ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk soll möglichst viele Jahre seinen Dienst tun. Doch wie findet man eine Klinik mit guten Langzeit-Ergebnissen? Zum einen ist das Risiko einer verfrühten Wechseloperation - bei der das eingesetzte Gelenk wieder ausgetauscht muss -  tendenziell geringer, wenn die Klinik viele solcher Eingriffe durchführt.

Dennoch weist nicht jedes fallzahlstarke Krankenhaus automatisch ein besseres Ergebnis auf. Die AE - Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik rät deshalb, bei der Wahl einer Klinik als Qualitätsindikator auch die Teilnahme am Endoprothesenregister (EPRD) und die tatsächlichen Ergebnisse zu erfragen.

Krankenhäuser melden Patienten-Daten

Mit der freiwilligen Teilnahme am EPRD zeige die Einrichtung, "dass sie transparent arbeitet, sich dem Vergleich mit anderen Häusern stellt und vor allem an bestmöglichen Ergebnissen interessiert ist", sagt Prof. Carsten Perka, Generalsekretär der AE und Sprecher des EPRD, in einer Pressemitteilung.

Krankenhäuser können im EPRD seit 2012 Daten über die Operation, die verwendeten Prothesenkomponenten sowie Patientendaten wie Geschlecht, Alter und Vorerkrankungen melden. Die Daten werden laufend systematisch ausgewertet und verglichen.

Bessere Haltbarkeit ab 700 Eingriffen

"Damit lassen sich frühzeitig wertvolle Rückschlüsse etwa auf Implantatversagen und Versorgungsqualität ziehen", erläutert der Orthopäde und Unfallchirurg. Momentan liegen Datensätze von gut 1,8 Millionen Implantationen an circa 750 teilnehmenden Kliniken vor. Die Erfassungsrate lag zuletzt bei knapp 70 Prozent aller jährlichen endoprothetischen Eingriffe an Hüfte oder Knie. Dem Bericht könnenn derzeit Ausfall-Wahrscheinlichkeiten bis fünf Jahre nach der Erstimplantation eines Ersatzgelenks entnommen werden.

Die Wahl des Krankenhauses ist dabei wichtiger als das Implantatmodell. "Kliniken mit 700 und mehr Erstimplantationen einer Hüft- oder Knieprothese haben in der Regel signifikant bessere Standzeiten", so Perka, Ärztlicher Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie an der Charité - Universitätsmedizin Berlin und 1. Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie.

Die beste Klinik für Hüft- oder Kniegelenks-OP finden

Um die beste Klinik für eine Hüft- oder Kniegelenks-OP zu finden, sollte man sich dennoch das tatsächliche Abschneiden im Endoprothesenregister zeigen lassen, denn Ausnahmen von dieser Regel seien möglich. Weiteren Einfluss auf das Langzeitergebnis hätten zudem patientenspezifische Faktoren wie Alter, Geschlecht, BMI und Begleiterkrankungen wie Diabetes Typ 2. 

Zum 1. Januar 2024 soll dann eine Meldepflicht an das neu geschaffene gesetzliche Implantateregister für Endoprothesen des Hüft- und Kniegelenks (IRD) in Kraft treten. Die wesentlichen Teile des über die Jahre gesammelten Datenbestands des EPRD sollen dabei datenschutzkonform überführt und weiter genutzt werden.

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