Die Angst vor Alzheimer geht um
Mit rund 1,2 Millionen Betroffenen ist Alzheimer eine Volkskrankheit. Dass die Krankheit auch gefürchtet ist, hat jetzt eine repräsentative Umfrage des Allensbach Instituts erneut gezeigt. Demnach fürchtet sich knapp die Hälfte der Deutschen (45 %) vor Alzheimer, bei Frauen ist die Sorge deutlich ausgeprägter als bei Männern (51 versus 39 %). Die Sorge nimmt zu, wenn es in der Familie oder im Bekanntenkreis einen Alzheimer-Patienten gibt. Hier fürchten sich über 60 Prozent vor der Demenzerkrankung. Und noch größer wird die Sorge, je älter die Menschen sind. Von den über 70-Jährigen machen sich bereits 71 Prozent Sorgen, an Alzheimer zu erkranken. Umgekehrt gilt: Je jünger desto weiter weg scheint Alzheimer zu sein. Nur jeder Fünfte der 16 bis 29-Jährigen (18 %) macht sich der Studie zufolge um seine Gedächtnisleistung im Alter heute schon Gedanken.
Mehrheit will nicht wissen, ob sie an Alzheimer erkranken wird
Obwohl sich insgesamt jeder zweite vor Alzheimer fürchtet, würde nur jeder Dritte (32 %) seine persönliche Alzheimer-Prognose wissen wollen. Die Mehrheit (58 %) der Befragten gaben an, dass sie lieber nicht wissen wollen, ob sie erkranken werden. Überraschenderweise interessieren sich auch die Älteren nicht häufiger für ihre Alzheimer-Prognose als Jüngere. Wer dagegen einen Alzheimer-Patienten in seiner Familie oder seinem Bekanntenkreis hat, wäre für eine persönliche Alzheimer-Vorhersage aufgeschlossener. Aus dieser Gruppe würden 40 Prozent gerne wissen wollen, ob sie einmal an Alzheimer erkranken werden. Die Umfrage wurde im Auftrag der Alzheimer Forschung Initiative e.V. vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt. Befragt wurden 1.507 Bundesbürger ab 16 Jahren.
Experten rechnen bis 2030 mit 2,3 Millionen Erkrankten
Derzeit erkranken jedes Jahr mehr als 200.000 Menschen an Morbus Alzheimer. Die Alzheimer Forschung Initiative rechnet für das Jahr 2030 mit 2,3 Millionen Erkrankten. Grund ist die alternde Bevölkerung, denn Alzheimer ist im Wesentlichen eine Erkrankung des höheren Lebensalters. Während nur 2-3 Prozent bei den 70-75-Jährigen betroffen sind, steigt die Häufigkeit der Erkrankung mit zunehmendem Alter an. Bei den über 90-Jährigen sind mehr als ein Drittel erkrankt.
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