17. Juni 2016 . Drucken . Arzt-Patienten-Gespräch Diagnose Brustkrebs: Informationen lindern Ängste Gut informierte Patientinnen leiden nach einer Brustkrebs-Diagnose weniger unter Sorgen und Ängsten bezüglich ihrer Zukunft. Das zeigt eine aktuelle Studie. Demnach kann eine gute Aufklärung die Lebensqualität der Betroffenen steigern. Gut aufgeklärte Patientinnen leiden nach einer Brustkrebs-Diagnose weniger unter Ängsten Die Diagnose Brustkrebs ist für Frauen immer ein Schock, der noch lange nachwirken kann – auch dann, wenn die Behandlung gut verläuft und die Heilungschancen hoch sind. Doch eine gute Aufklärung kann die Sorgen und Ängste, die im Zusammenhang mit der Diagnose auftreten, lindern und die Lebensqualität von Brustkrebs-Patientinnen deutlich steigern. Das hat eine Studie von Forschern der Universitäten Köln und Bonn sowie der Deutschen Krebsgesellschaft gezeigt. An der Studie nahmen insgesamt 445 Brustkrebspatientinnen im Alter von 65 bis 88 Jahren teil, die sich einer Brustkrebs-Operation unterzogen hatten. Die Probandinnen wurden kurz nach dem Eingriff und 40 Wochen danach zu verschiedenen Themen befragt, unter anderem dazu, wie gut sie sich nach der Diagnose informiert fühlten und ob die Informationen ihnen bei den Entscheidungen bezüglich ihrer Erkrankung helfen konnten. Schlecht aufgeklärte Patientinnen litten stärker unter Ängsten Die Patientinnen wurden zudem nach ihren Ängsten im Zusammenhang mit der Brustkrebs-Diagnose befragt, beispielsweise dazu, wie stark die Sorge war, dass die Krankheit fortschreiten oder – nach Abschluss der Therapie – wiederkehren könne. „Bis zu 70 Prozent aller Brustkrebspatientinnen leiden unter solchen Ängsten“, erklärt Professor Nicole Ernstmann, die am Universitätsklinikum Bonn im Bereich Gesundheitskommunikation forscht. Bei manchen Betroffenen werde die Furcht so massiv, dass die Patientinnen eine Psychotherapie benötigen. Die Studie konnte zeigen, dass gut aufgeklärte Patientinnen weniger unter solchen Ängsten litten. Teilnehmerinnen mit einer geringen Gesundheitskompetenz gaben hingegen wesentlich häufiger zu Protokoll, im Zusammenhang mit ihrer Krankheit von Sorgen gequält zu werden. „Wir können Patientinnen unbegründete Ängste nehmen, indem wir sie besser über ihre Krankheit informieren“, so Ernstmann. Leitfaden für Brustkrebs-Patientinnen entwickelt Allerdings tun sich manche Betroffene schwer damit, im Gespräch mit ihrem Arzt einzuhaken, wenn sie etwas nicht verstehen. Sie wollen nicht dumm oder ungebildet wirken oder fürchten, die Geduld ihres Gegenübers zu strapazieren. Es sei in erster Linie Aufgabe des Mediziners, diesem Problem zu begegnen und eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, betont Ernstmann. Hilfreich könne es auch sein, einen Freund oder Verwandten zum Arztgespräch mitzunehmen, denn Begleitpersonen hätten normalerweise weniger Probleme damit, bei Unklarheiten nachzufragen. „Insgesamt zeigt unsere Arbeit, wie enorm wichtig eine angemessene medizinische Aufklärung für die Lebensqualität schwer kranker Menschen ist“, erklärt Ernstmann. Als erste Konsequenz aus ihrer Studie haben die Forscher einen Leitfaden entwickelt, den die Patientinnen mit in das Gespräch nehmen können und der die wichtigsten Fragen zur Brustkrebs-Erkrankung aufgreift. Foto: © tunedin - Fotolia.com Autor: red Hauptkategorie: Medizin Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Krebs , Chemotherapie , Brustkrebs , Mammographie , Krebsfrüherkennung , Psychoonkologie , Angst , Depression , Stress , Trauma
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