Diabetiker haben höheres Risiko, an Alzheimer zu erkranken
Die AAIC ist das wichtigste, jährlich stattfindende Forum zur Präsentation und Diskussion der neuesten Forschung zu Alzheimer und Demenzerkrankungen. Rund 4.500 führende Experten und Forscher aus nahezu 70 Ländern tauschten in über 2.200 wissenschaftlichen Präsentationen ihre Erkenntnisse aus.
Alzheimer-Therapie: vielversprechende neue Ergebnisse wurden vorgestellt
Ergebnisse aus über einem Dutzend experimenteller Medikamentenstudien auf der AAIC bestätigen laut Information der AAIC, dass die Forschungsgemeinschaft die Alzheimer-Krankheit aus verschiedenen Richtungen in Angriff nimmt. Dabei würden sowohl die Ursachen als auch einige der bösartigsten Symptome bekämpft. Laut Experten ist die Alzheimer-Forschung deutlich reifer geworden - man habe erkannt, dass ein breiterer Ansatz verfolgt werden muss. Hingewiesen wurde zum Beispiel auch auf die Möglichkeit für kombinierte Therapien. Des Weiteren wurde über fortgeschrittene Studien und neue Analysen zu drei Medikamenten, die auf das abnormal veränderte Protein, d. h. Amyloidablagerungen im Gehirn (ein Charakteristikum von Alzheimer-Krankheiten) wirken, berichtet. Andere Medikamentenstudien zielten auf andere Stoffwechselprozesse und Symptome der Erkrankung einschließlich psychiatrischer Symptome wie Unruhe hin.
Darüber hinaus gibt es wohl Hinweise, dass manche Medikamente, dies ich in der Entwicklung befinden, potentiell für mehrere verschiedene Gehirnerkrankungen, die Demenzerkrankungen verursachen, wirksam sein könnten, darunter Alzheimer, Parkinson und die Lewy-Körper-Demenz. Diese Erkenntnisse wurden vorerst auf der Grundlage von kleinen vorläufigen Studien in Tiermodellen und Reagenzgläsern gewonnen.
Typ-1-Diabetiker haben ein höheres Risiko, an Alzheimer zu erkranken als Menschen ohne Diabetes
Diskutiert wurde auch die mögliche große Zahl an Neuerkrankten in der Zukunft: Laut AAIC werden 28 Millionen Babyboomer an Alzheimer erkranken. So geht man in Prognosen der Lewin Group für die Alzheimer's Association davon aus, dass 28 Millionen US-Amerikaner bis Mitte des Jahrhunderts an Alzheimer erkranken werden –was nahezu 25 Prozent der Ausgaben der amerikanischen staatlichen Krankenversicherung Medicare ausmachen wird. Deshalb setzt man auch ganz besonders auf Prävention und Früherkennung: Eine Studie der gleichen Gruppe geht davon aus, dass eine Behandlung, die das Einsetzen der Alzheimer-Krankheit um fünf Jahre verzögert, in den ersten Jahren nach ihrer Einführung 220 Mrd. US-Dollar einsparen könnte.
In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass Typ-1-Diabetes als ein Risikofaktor, an Alzheimer zu erkranken, identifiziert wurde. Eine Studie, die eine Gesundheitsdatenbank mit mehr als 490.000 Personen über 60 Jahre berücksichtigt, kam zu dem Ergebnis, dass bei Teilnehmern mit Diabetes ein um 60 bis 93 Prozent höheres Risiko besteht, an Demenz zu erkranken als bei Personen ohne Diabetes. Auch wirke sich frühe Bildung auf zukünftiges Alzheimer-Risiko aus: Zwei Studien aus Schweden deuten darauf hin, dass eine Korrelation zwischen der schulischen Leistung von Kindern (Alter 9 - 10 Jahre) und der Entwicklung einer Demenzerkrankung im späten Alter besteht.
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