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Diabetes steigert das Krebsrisiko – So kann man sich schützen

Samstag, 8. Oktober 2022 – Autor:
Was viele nicht ahnen, ist: Die Haupttodesursache bei Diabetes-Patienten ist Krebs. Für mindestens sechs Krebsarten ist das Risiko im Fall einer Zuckerkrankheit deutlich erhöht. Eine Drei-Punkte-Strategie hilft, Diabetes-bedingten Tumorneubildungen vorzubeugen.
Diabetes und Sport: Blutzuckermessgerät, Maßband, Springseil, Apfel, Sportschuhe.

Ein gesunder Lebensstil, gut eingestellte Blutzuckerwerte und regelmäßige Arztbesuche und Vorsorgeuntersuchungen können das bei Diabetikern erhöhte Krebsrisiko senken helfen. – Foto: AdobeStock/ratmaner

Eine Diabetes-Erkrankung für sich alleine ist den Patienten schon genug. Das Problem aber ist: Die sogenannte Zuckerkrankheit kann außerdem noch das Risiko für eine ganze Reihe weiterer Krankheiten erhöhen. Hierzu zählen Herzinfarkt und Schlaganfall, Nierenschäden, ein Verlust der Sehkraft, eine schlechte Wundheilung, Nervenschäden und eine Überlastung der Bauchspeicheldrüse. Und besonders: Krebs.

Neue Krebsfälle: Überdurchschnittlich Viele hatten Diabetes

Eine halbe Millionen Menschen in Deutschland erkranken jedes Jahr neu an Krebs, darunter überdurchschnittlich viele mit Diabetes als Grunderkrankung. „Krebs ist inzwischen die Haupttodesursache für Diabetes-Patienten", sagt Professor Hans Scherübl, Chefarzt am Vivantes-Klinikum in Berlin, in der aktuellen Ausgabe des Apothekenmagazins „Diabetes Ratgeber".

Prävention: Anti-Krebs-Diät und ausreichend Bewegung

Doch was kann jeder Einzelne tun, um sein persönliches Krebsrisiko zu senken? Das Gesundheitsmagazin empfiehlt eine Drei-Punkte-Strategie aus Anti-Krebs-Diät, Bewegung und guter medizinischer Begleitung. Und so sieht die Präventionsstrategie im Detail aus:

Das Darmkrebsrisiko etwa kann gesundes Essen mit viel Vollkorn und Gemüse senken, aber auch ausreichend Bewegung. Die Faustformel lautet: gesundes Körpergewicht halten oder erreichen, Bewegung, Blutzucker in Balance halten, nicht Rauchen und weniger Alkohol.

Wichtig sind aber auch ein guter Draht zum behandelnden Arzt und eine gute Compliance, also eine aktive, selbstverantwortliche Beteiligung des Patienten an der Therapie. Hierzu zählen etwa ein Darmkrebs-Screening und ein jährlicher Stuhltest ab 50. Männer können ab 50 auch eine Darmspiegelung machen lassen, Frauen ab 55 Jahren.

Wichtig: Blutzuckerwerte konsequent im Normbereich halten

Auch eine gute Blutzuckereinstellung schützt vor Krebs. Bei Typ-2-Diabetes reichen häufig Bewegung und gesundes Essen, um die Blutzuckerwerte im Zielbereich zu halten. Sind die Werte trotzdem zu hoch, sollten Betroffene mit ihrem Arzt über geeignete medikamentöse Therapien sprechen. Und viele Menschen mit Diabetes Typ 2 nehmen Metformin, das den Blutzucker senkt – aber auch das Risiko für manchen Krebs wie Leber- oder Darmkrebs reduzieren kann, wie Studien zeigen.

Hauptkategorie: Medizin
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28.02.2022

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