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Diabetes: Mit Sensor lässt sich Blutzucker besser kontrollieren als mit dem Pieks

Donnerstag, 15. Dezember 2022 – Autor:
Mit der Glukose-Messung mit Sensor (continuous glucose monitoring/CGM) können Diabetes-1-Patienten ihre Blutzuckerwerte besser kontrollieren als mit dem Selbsttest per Pieks in den Finger.
Mit der Sensor-Messung haben Diabetiker ihre Blutzuckerwerte  besser im Griff

– Foto: Adobe Stock/NataliAlba

Mit der Glukose-Messung mit Sensor (continuous glucose monitoring/CGM) können Diabetes-1-Patienten ihre Blutzuckerwerte besser kontrollieren als mit dem Selbsttest per Pieks in den Finger. Das ergab eine britische Vergleichsstudie. Geleitet wurde sie von Dr. Lalantha Leelarathna, Diabetologin am Zentrum für Diabetes, Endokrinologie und Stoffwechsel der Manchester Royal Infirmary.

An der randomisierten, kontrollierten Studie nahmen 156 Personen ab 16 Jahren mit Typ-1-Diabetes seit mindestens 1 Jahr und einem HbA1c-Wert zwischen 7,5 Prozent und 11 Prozent teil. Sie verwendeten 24 Wochen lang entweder das Glukose-Monitoring-Gerät (CGM) FreeStyle Libre 2 oder kontrollierten ihren Zucker mit einer Blutentnahme aus dem Finger. Das Durchschnittsalter betrug 44 Jahre.

Auch Hyperglykämien und Hypoglykämien wurden gemessen

Vor Studienbeginn wurden die Ausgangswerte aller Teilnehmer mit CGM erfasst und HbA1c dann wieder nach 12 und nach 24 Wochen gemessen. Die Forscher erfassten auch Hypoglykämien und Hyperglykämien. Alle Teilnehmer füllten den Typ-1-Diabetes-Distress-Scale-Fragebogen aus, der unter anderen nach Angst vor der Selbstinjektion und dem Selbsttest fragt.

Die CGM-Gruppe hatte zu Studienbeginn einen höheren mittleren HbA1c-Wert als die Gruppe, die den Fingerpieks verwendete (8,7 Prozent vs. 8,5 Prozent). Nach 24 Wochen sank der HbA1c-Wert in der CGM-Gruppe auf 7,9 Prozent, verglichen mit einer geringeren Abnahme auf 8,3 Prozent in der Fingerstich-Gruppe.

Mit Sensor lässt sich Blutzucker besser kontrollieren als mit dem Pieks

Die CGM-Gruppe verbrachte 9 Prozent mehr Zeit im Glukose-Zielbereich, 3 Prozent weniger Zeit im Hypoglykämie-Bereich und 6 Prozent weniger Zeit im Bereich Hyperglykämie im Vergleich zur Bluttest-Gruppe. Teilnehmer, die CGM verwendeten, hatten auch bessere Werte beim Diabetes-Distress-Fragebogen. Mit dem Sensor lässt sich der Blutzucker also besser kontrollieren als mit dem Pieks.

Es gab nur wenige unerwünschte Ereignisse in der Studie, wobei zwei Teilnehmer in der Fingerstich-Gruppe schwere hypoglykämische Episoden und eine Person in der CGM-Gruppe eine diabetische Ketoazidose-Episode erlitten. Zwei Teilnehmer in der Fingerstick-Gruppe erlitten eine Ketose, die nicht zu einem Krankenhausaufenthalt führte. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin New England Journal of Medicine veröffentlicht.

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