Diabetes kann auch zu Komplikationen an den Händen führen

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Der diabetische Fuß ist bekannt. Doch Diabetes kann auch zu Komplikationen an den Händen führen. Triggerfinger und Morbus Dupuytren etwa kommen häufiger vor als bei Gesunden. Diabetes mellitus könnte außerdem ein Risikofaktor für Karpaltunnelsyndrom, Kubitaltunnelsyndrom und möglicherweise Osteoarthritis des am Mittelhandknochen liegenden ersten Carpometakarpalgelenks sein.
Forscher der Universität Lund in Malmö haben nun untersucht, wie häufig solche Handkomplikationen vorkommen. Als Studienpopulation diente die Bevölkerung Südschwedens. Es wurden circa 1,1 Millionen Einwohner in der Region Skåne im Alter von über 18 Jahren, davon 50.000 mit Diabetes mellitus, eingeschlossen.
Diabetes kann auch zu Komplikationen an den Händen führen
Von 2004 und 2019 wurden Daten über die Hand-Diagnosen aus dem Skåne Healthcare Register gesammelt und mit dem National Diabetes Register verknüpft.
Ergebnis: Alle fünf Diagnosen traten sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 häufiger auf als bei Personen ohne Diabetes. Diabetes kann also auch zu Komplikationen an den Händen führen. Ausnahme: Bei Männern mit Typ 1 Diabetes schien die Osteoarthritis nicht signifikant öfter vorzukommen als bei Gesunden, bei Männern mit Diabetes Typ 2 hingegen schon.
Frauen mit Diabetes leiden vor allem am Triggerfinger
Insgesamt litten Frauen mit Diabetes eher an den Handkomplikationen als Männer, am häufigsten am Triggerfinger, hier war das Risiko bis zu acht Mal so hoch, gefolgt vom Karpaltunnelsyndrom, Morbus Dupuytren, Osteoarthritis und Kubitaltunnelsyndrom. Bei Männern mit Diabetes trat am häufigsten das Karpaltunnelsyndrom auf, gefolgt vom Triggerfinger, Morbus Dupuytren, Kubitaltunnelsyndrom und Osteoarthritis.
Fazit der Forscher: Alle fünf Komplikationen, Osteoarthritis mit Einschränkung, sollten analog zum diabetischen Fuß als diabetische Hand verstanden werden. Zukünftige Studien sollten die Pathophysiologie hinter den Handkomplikationen aufklären, um die Entwicklung wirksamer Präventivmaßnahmen zu ermöglichen. Die Studie erschien im Fachmagzin BMJ.