Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Diabetes-Gesellschaft erneuert Forderung nach nationaler Diabetesstrategie

Sonntag, 28. April 2019 – Autor:
Schon seit langem fordert die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) eine nationale Diabetesstrategie. Anlässlich ihres 55. Geburtstags hat die Fachgesellschaft ihrem Wunsch erneut Ausdruck verleihen.

Die Zahl der Diabetes-Erkrankungen in Deutschland wird Schätzungen zufolge stark ansteigen

Berechnungen des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) und des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge wird die Zahl der Typ-2-Diabetes-Erkrankungen bis zum Jahr 2040 um 3,8 bis 5,4 Millionen zusätzlicher Fälle ansteigen, so dass dann 12 Millionen Deutsche betroffen sein werden. Zum Vergleich: In den 50er Jahren waren weniger als eine Million Bundesbürger an Diabetes erkrankt. „Um diese Herausforderung zu meistern, brauchen wir eine nationale Diabetes-Strategie auf breiter Basis, für die sich die DDG auf allen politischen Ebenen einsetzt“, betont DDG-Geschäftsführerin Barbara Bitzer.

Menschen mit Diabetes besser versorgen

Zu der Gesamtstrategie sollen eine bessere, sektorenübergreifende medizinische Versorgung für Menschen mit Diabetes, eine adäquate Medizineraus- und -weiterbildung, ein flächendeckendes Versorgungsnetz, eine angemessene Behandlung und Pflege von Menschen mit Diabetes im Krankenhaus und Pflegeeinrichtungen, moderne Medikamente sowie ein deutschlandweites Diabetesregister gehören „Zudem muss der Beruf der Diabetesberaterin und -beraters bundesweit einheitlich anerkannt werden“, so Bitzer.

Dem Ziel, die Behandlungsqualität zu verbessern, dienen auch zahlreiche Zertifizierungs- und Weiterbildungsbemühungen der DDG. „Zertifizierte Einrichtungen garantieren eine Therapie auf dem Stand modernster wissenschaftlicher Erkenntnis“, erklärt DDG-Präsident Professor Dirk Müller-Wieland- „Gut behandelt, haben Patienten mit Diabetes Typ 2 heute eine ähnliche Lebenserwartung wie die Allgemeinbevölkerung“, betont der DDG Präsident.

Digitalisierung soll Versorgung verbessern

Neben medizinischen und technischen Fortschritten soll auch die Digitalisierung zur Verbesserung der Versorgung beitragen. Dazu gehören nach Ansicht der DDG zertifizierte Apps, ein Diabetesregister, aber auch die elektronische Patientenakte: „Die Analyse von Datenmustern wird dazu führen, Individuen mit gewissen Risiken frühzeitig und präzise zu erkennen und zugleich auch zu identifizieren, welche Patienten ganz besonders von einer bestimmten Therapie oder Lebensstiländerung profitieren", so Bitzer.

Prävention bleibt wichtigster Eckpfeiler

Am wichtigsten bleibt jedoch aus Sicht der DDG die Prävention von Diabetes-Erkrankungen. „Deshalb fordern wir seit Jahren eine wirkungsvolle Verhältnisprävention, die es den Menschen erleichtert, gesünder zu leben“, so Bitzer. Dazu zählen gesundheitsfördernde Steueranpassungen, also eine Steuerentlastung gesunder Lebensmittel bei gleichzeitig erhöhter Steuer auf hochkalorische Produkte. Als dringend notwendig erachtet die DDG eine transparente Lebensmittelkennzeichnung. Zudem sollten ein Verbot von Werbung für ungesunde Lebensmittel, die sich an Kinder richtet, verbindliche Standards für die Verpflegung in Kitas und Schulen sowie eine tägliche verpflichtende Stunde Bewegung etabliert werden

Foto: Fotolia - DOC RABE Media

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Diabetes , Gesundheitspolitik

Weitere Nachrichten zum Thema Diabetes

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin