Diabetes 2: Kombi-Therapie erzielt bessere Blutzuckerwerte
Bei zwei Drittel der Diabetes-Typ 2-Patienten, die mit Insulin behandelt werden, ist der Blutzucker schwer einzustellen. Meist wird dann allmählich die tägliche Insulindosis erhöht oder zusätzlich Insulin zu den Mahlzeiten gespritzt. Nachteile sind Gewichtszunahme und das verstärkte Risiko von Hypoglykämien, erklärt Studien-Autorin Dr. Ildiko Lingvay in einer Mitteilung der Universität.
An der von September 2013 bis November 2014 durchgeführten Studie, die im Fachblatt JAMA veröffentlicht wurde, nahmen 557 Teilnehmer mit schlecht kontrollierbaren Blutzuckerwerten aus 75 Behandlungszentren in 10 Ländern teil. Sie nahmen zu dem Zeitpunkt das Antidiabetikum Metformin und das Insulin Glargin ein.
Diabetes 2 : Kombi-Therapie erzielt bessere Bluzuckerwerte
Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Alle nahmen weiterhin Metformin. Eine Gruppe erhielt weiterhin das Insulin Glargin, die Dosis wurde nach Bedarf erhöht. Die andere erhielten tägliche Injektionen, in denen das Insulin Degludec mit dem Inkretin-Mimetikum Liraglutid kombiniert wurde. Liraglutid stimuliert die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse, Insulin zu produzieren. Die Insulin-Dosis lag bei der Kombi-Therapie niedriger. Auch die Kombinationsdosis wurde nach Bedarf erhöht, jedoch nur bis zu einer festgelegten Obergrenze.
Bei den Teilnehmern, die das Kombinationsprodukt nahmen, sank der HbA1c-Blutzuckerspiegel innerhalb von 26 Wochen stärker, von 8,4 auf 6,6 Prozent. Bei den Probanden, die weiterhin Insulin Glargin nahmen, sank er nur von 8,2 auf 7,1 Prozent. Der HbA1c-Test zeigt den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel über einen Zeitraum von drei Monaten, ein Wert unter 7 gilt als normal.
Diabetes 2 : Kombi-Therapie sorgte für Gewichstverlust
Die Probanden aus der Kombinationsgruppe verloren im Durchschnitt etwa 1,4 kg während die Teilnehmer der Glargin-Gruppe durchschnittlich fast 1,8 kg zunahmen. Nur 6,1 Prozent der Teilnehmer aus der Kombi-Gruppe hatten nächtliche Hypoglykämien im Vergleich zu 24,4 Prozent der Glargin-Patienten.
"Der Vorteil des Kombinationsproduktes ist, dass das Liraglutid bei anderen Krankheits-Mechanismen ansetzt. Es bewirkt Sättigung, induziert Gewichtsverlust und stimuliert die Insulinproduktion“, sagt Dr. Lingvay. Allerdings erschöpft sich die Aktivität der Beta-Zellen im Verlauf der Krankheit. Außerdem kann Liraglutid Nebenwirkungen haben wie etwa Übelkeit. Die Studie wurde vom Hersteller gesponsored.
Foto: Syda Productions