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DFG: Medizinische Forschung in Gefahr

Mittwoch, 11. Juni 2014 – Autor: Angela Mißlbeck
Bei der geplanten Krankenhausreform fordern die privaten Kliniken eine konsequente mutige, weitsichtige und qualitätsfördernde Politik von der Bundesregierung. Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) hat indes seinen Ruf nach einem Systemzuschlag für die Hochschulmedizin bekräftigt.
DFG: Investitionen und Krankenbehandlung in Unikliniken unterfinanziert

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fordert bessere Bedingungen für Universitätskliniken

Die Unikliniken verweisen auf eine aktuelle Stellungnahme der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die DFG fordert im Vorfeld des Treffens der Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 12. Juni bessere Rahmenbedingungen für die medizinische Forschung und Wissenschaft.

DFG: Unterfinanzierung bedroht medizinische Forschung

Zu den Forderungen der DFG zählt auch der vom VUD bereits mehrfach angemahnte Systemzuschlag für Hochschulkliniken in der Krankenversorgung. Zudem müsse die universitäre Forschungsinfrastruktur deutlich ausgebaut und verbessert werden. Aus Sicht der DFG ist dafür finanzielle Unterstützung vom Bund nötig, weil die Länder die Investitionsförderung nicht allein leisten könnten.

Weitere Forderungen betreffen die Anerkennung von Forschungszeiten bei der Facharzt-Weiterbildung und eine Neustrukturierung der Mittelvergabe durch das Bundesforschungsministerium im Rahmen der Programmforschung. Die DFG warnt vor Einbußen bei der medizinischen Forschung und Wissenschaft, wenn sich nichts ändert.

BDPK: Qualität im Krankenhaus steigert Wirtschaftlichkeit

Eine konsequente Qualitäts- und Nutzen-Orientierung bei der Krankenhausreform fordert indes der Bundesverband Deutscher Privatkliniken (BDPK). „Die Zukunft unserer Gesundheitsversorgung wird nicht durch billigere Medizin gesichert, sondern durch bessere“, so BDPK-Präsidentin Dr. Katharina Nebel beim Bundeskongress der Verbandes in Berlin.

Dr. Ulrich Wandschneider, Vorstandsmitglied des BDPK, befürwortet auch Pläne der Bundesregierung, die Krankenhaus-Vergütung stärker an Qualitätsanreize zu knüpfen. „Der Ansatz der Koalition ist vernünftig“, so Wandschneider. Er verwies darauf, dass Kliniken mit guten Qualitätsergebnissen und hoher Patientenzufriedenheit Studien zufolge auch wirtschaftlich erfolgreich seien. „Eine qualitätsfördernde Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen, in denen sich qualitätsorientierte Kliniken dynamisch entwickeln können“, forderte Wandschneider.

Der BDPK versicherte der Bundesregierung seine Unterstützung für das Vorhaben, Qualität in Krankenhäusern konsequent gesetzlich zu verankern. Der Verband nimmt dafür auch „die Schließung einzelner, qualitativ schlechter und unwirtschaftlicher Kliniken“ in Kauf. Diese Position bestätigte der Gesundheitsexperte der Grünen im Bundestag, Harald Terpe. „Da rate ich der Politik, nicht feige zu sein und Kliniken zu schließen“, sagte er. Auch Lothar Riebsamen (CDU) bestätigte dieses Ansinnen im Grundsatz. Zugleich wies er jedoch darauf hin, dass das nicht Sache der Landkreise sein könne. „Das muss von höherer Ebene beschlossen werden“, forderte Riebsamen.

Foto: DFG

Hauptkategorien: Gesundheitspolitik , Medizin

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