Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Deutscher Qualitätspreis Gesundheit 2014 würdigt Mayo Clinic

Freitag, 28. November 2014 – Autor:
Der „Deutsche Qualitätspreis Gesundheit“ 2014 von Gesundheitsstadt Berlin und Tagesspiegel geht in diesem Jahr an die Mayo Clinic, Minnesota (USA). Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde am Donnerstagabend im Rahmen des Nationalen Qualitätskongresses Gesundheit in Berlin verliehen.
Deutscher Qualitätspreis Gesundheit 2014 würdigt Mayo Clinic

Vorbildlich in der Qualität: Patricia Simmons von der Mayo Clinic (dritte von rechts) nimmt den Deutschen Qualitätspreis 2014 entgegen. Links von ihr Ulf Fink und Hedwig Francois-Kettner; rechts Florian Kranefuß vom Tagesspiegel

Zum dritten Mal wurde am Donnerstag der „Deutsche Qualitätspreis Gesundheit“ von Gesundheitsstadt und Tagesspiegel verliehen, aber zum ersten Mal wurde ein amerikanisches Projekt ausgezeichnet: die Mayo Clinic in Rochester, Minnesota (USA). Die Stifter des Preises würdigen damit die perfekte Umsetzung der Mayo-Philosophie, wonach der Patient in jeder Beziehung im Mittelpunkt steht. „Man spürt und erfährt die Durchdringung dieser Philosophie bei jedem Mitarbeiter“, erklärte Hedwig Francois-Kettner in ihrer Laudatio. Die Vorsitzende des Aktionsbündnisses Patientensicherheit hatte selbst die Klinik einige Tage lang besucht und unterstrich sowohl die außergewöhnlichen Patientenbindung als auch den hohen Leistungs- und Motivationsanspruch der Mitarbeiter. „Mir wurde von Patienten bestätigt, dass sie stets höchste Expertise und aufwärmende, persönliche Gespräche ohne Zeitdruck erleben und zwischen ihren Behandlungen oder Klinik-Aufenthalten jederzeit Rücksprache mit ihrem Arzt ohne Rechnungstellung haben können“, sagte sie.

Ein Patient – ein Ansprechpartner: Das Bezugssystem funktioniert

Der Gesamte Behandlungsablauf sei durch akademisch ausgebildete Nurses perfekt synchronisiert, der Patient habe über Jahre hinweg denselben Arzt und Ansprechpartner - ein Rädchen greife ins andere. Deutschland werde wohl noch eine Weile brauchen, um solche patientenorientierten Ziele in vollem Umfang umzusetzen, so Francois-Kettner.

Die Ärztliche Direktorin der Mayo Clinic Patricia Simmons nahm, wie sie betonte, den Preis im Namen der 65.000 Mitarbeiter der Mayo Clinic entgegen. „Unsere Mitarbeiter setzen sich täglich für höchste Qualität in der medizinischen Versorgung ein und ich freue mich, dass sich auch Deutschland für diese Ziele stark macht“, sagte Simmons. Der Deutsche Qualitätspreis sei eine große Ehre und Ansporn zugleich, „weiter unser Bestes zu geben.“

Vorbild seit 125 Jahren

In den US-Klinikrankings liegt die Mayo Clinic seit Jahren auf den vorderen Plätzen. Qualitätsmanagement und Patientensicherheit stehen dabei traditionell im Vordergrund. Das Krankenhaus wurde 1889 in Rochester, Bundesstaat Minnesota, von dem britischen Einwanderer William Worrall Mayo, seinen beiden Söhnen und anderen Mitstreitern gegründet. Nachdem Mayo die dramatische Todesrate bei Kropf-Operationen praktisch durch einige Tropfen Jod eliminiert hatte, begann sich Rochesters Ruf weltweit zu verbreiten. Heute beschäftigt der Klinikkonzern an 70 Standorten insgesamt fast 65.000 Mitarbeiter und behandelt jedes Jahr rund drei Millionen Patienten. Darüber hinaus ist Mayo Clinic auch in der Forschung und Ausbildung tätig. Das Unternehmen versteht sich seit seiner Gründung als „not-for-profit group“ und investiert in jedem Jahr seine Gewinne komplett in seine Einrichtungen. Jährlich werden hohe Summen für Patienten ausgegeben, die nicht versichert sind. 2013 waren das 9,4 Millionen US-Dollar.

Der mit 10.000 Euro dotierte „Deutsche Qualitätspreis Gesundheit“ ist die bundesweit bedeutendste Auszeichnung im Bereich Qualität in der Gesundheitsversorgung. Er wurde traditionell zum Abschluss des ersten Kongresstages des Nationalen Qualitätskongresses Gesundheit in Berlin verliehen. Der Kongress wird noch bis Freitagabend die aktuellen Themen Krankenhaushygiene, Qualitätsmanagement im Krankenhaus, Qualitätssicherung, Patientensicherheit sowie Qualitätsmessung und –berichterstattung erörtern. Erwartet werden mehr als 500 Teilnehmer. 

Foto: Christian Lietzmann

Hauptkategorien: Berlin , Gesundheitspolitik , Medizin

Weitere Nachrichten zum Thema Qualitätspreis

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin