Deutscher Lungentag 2016: BzGA warnt vor Passivrauchen

3.000 Menschen sterben jährlich vom Passivrauchen. Am Deutschen Lungentag wird vor Zigaretten gewarnt – Foto: blende11.photo - Fotolia
Rauchen gilt als größter Killer. Doch auch Nichtraucher fallen dem Qualm in der Luft zum Opfer. Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) sterben mehr als 3.000 Menschen an den Folgen des Passivrauchens, 70 Prozent davon sind Frauen. Anlässlich des Deutschen Lungentags 2016 warnt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nun vor dem Passivrauchen. In geschlossenen Räumen habe der Rauch glimmender Zigaretten, der von anwesenden Menschen eingeatmet wird, die gleiche Zusammensetzung wie der von Rauchern inhalierte Rauch. Einige der giftigen Substanzen darin seien sogar noch deutlich höher konzentriert als in dem Tabakrauch, der beim aktiven Rauchen aufgenommen werde.
Rauchen und Passivrauchen schädigt die Lunge
„Tabakrauch gilt als der größte vermeidbare Risikofaktor für die Gesundheit der Lunge“, so die BzGA. Insbesondere Eltern sollten ihre Kinder nicht dem Rauch aussetzen und etwa auf das Rauchen im Auto verzichten. „Schon bei kurzen Fahrten werden hohe Schadstoffwerte erreicht, die die Gesundheit aller Mitfahrenden gefährden, ganz besonders aber für Kinder schädlich sind.“
Mit der Kampagne „Rauchfrei unterwegs“ versucht die BZgA gemeinsam mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler, an die Vernunft der Eltern zu appellieren. „Wir plädieren für einen konsequenten Verzicht auf das Rauchen im Auto. Das Fenster zu öffnen, um die Konzentration der giftigen Stoffe in der Luft auf ein erträgliches Maß zu senken, reicht dagegen nicht“, sagt Mortler.
E-Zigarette umstritten
Um Menschen den Verzicht auf die Zigarette zu erleichtern, bietet die BzGA verschiedene Programme an. Darunter sind Gruppenkurse zum Rauchtsopp, aber auch ein Online-Mentorenprogramm „Rauchfrei-Lotsen“.
In einer Zigarette sind rund 5.000 Schadstoffe enthalten. Ein Großteil davon ist krebserregend. So gehen 90 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen auf das Rauchen zurück. Nach bisherigen Erkenntnissen enthalten E-Zigaretten ebenfalls lungenschädigende Schadstoffe, allerdings weniger als Tabak. Da Langzeitergebnisse fehlen, wird die E-Zigarette augenblicklich nicht zum Rauchstopp empfohlen.
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