
Schlafmangel und Übermüdung sind bei Teenagern verbreitete Probleme – Foto: ©Elnur - stock.adobe.com
Deutsche Schüler schlafen zu wenig. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Besonders betroffen sind demzufolge ältere Schüler: Neunt- und Zehntklässler schlafen laut Umfrage rund sieben Stunden pro Nacht – das sind zwei Stunden weniger als von Experten für diese Altersgruppe empfohlen. Häufigster Grund für die Übermüdung sind die „stark erhöhten Bildschirmzeiten“ an Smartphone, Computer oder Fernseher, so die Studienautoren. Kurz gesagt: Wer spät abends noch am Handy oder Tablet „daddelt“, ist am nächsten Tag oft nicht mehr aufnahmebereit für den Schulunterricht.
50 Prozent der Schüler tagsüber erschöpft
Der Umfrage zufolge fühlt sich die Hälfte der deutschen Schüler tagsüber erschöpft. Ein Drittel leidet unter Schlafstörungen. Dadurch steigt auch das Stressempfinden. Bei weniger als acht Stunden Schlaf hätten Schulkinder zudem vermehrt Konzentrationsprobleme, berichtet das Forschungszentrum Demografischer Wandel der Frankfurt University of Applied Sciences. Zudem steige die Wahrscheinlichkeit für Verletzungen im Schulalltag.
Grundlage dieser Ergebnisse ist eine fortlaufende Analyse, für die rund 10.000 Schülerinnen und Schüler an ca. 150 weiterführenden Schulen jährlich zu Verletzungen, Gesundheitszustand und Schlafverhalten befragt werden. Die mittlere Schlafdauer der Heranwachsenden verringerte sich demnach innerhalb von drei Jahren um eineinhalb Stunden. Schlafen die Kinder im Alter von etwa 11 Jahren (5. Jahrgangsstufe) im Mittel noch rund 9 Stunden und 45 Minuten, so seien es in der 8. Jahrgangsstufe lediglich noch 8 Stunden und 15 Minuten.
Schlafdefizit erhöht auch Risiko für Verletzungen
Von den Achtklässlern, die weniger als acht Stunden schlafen, klagten rund 38 Prozent an mehr als zwei Tagen wöchentlich über Konzentrationsprobleme. Unter den Schülern, die acht Stunden oder mehr schlafen, waren es nur 24 Prozent. Fast 25 Prozent der Schüler mit zu wenig Schlaf gaben an, sich innerhalb des letzten Jahres im Schulumfeld verletzt zu haben. Bei den länger schlafenden Heranwachsenden waren es rund 19 Prozent.
„Unsere Daten zeigen ein sehr klares Bild: Zu wenig Schlaf wirkt sich negativ auf die Schulkinder aus“, erklärt Studienleiter Andreas Klocke. In den nächsten beiden Befragungsrunden wollen die Forscher herausfinden, ob ein späterer Schulbeginn den Problemen entgegenwirken kann. Eine Studie aus den USA hatte ergeben, dass viele Jugendliche bei einem späteren Schulstart tatsächlich länger schlafen - und nicht einfach nur später ins Bett gehen.
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