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Deutsche Schmerzgesellschaft empfiehlt Achtsamkeitsübungen

Donnerstag, 29. November 2012 – Autor: Anne Volkmann
Bei Schmerzen und Stress können Achtsamkeitsübungen helfen. Darauf machte die Deutsche Schmerzgesellschaft bei ihrem diesjährigen Schmerzkongress aufmerksam.
Achtsamkeitsmeditation gegen Stress

Einfach mal abschalten: Achtsamkeitsübungen helfen, Stress zu reduzieren

Chronische Schmerzen stehen häufig mit Stress und psychischen Beschwerden in Zusammenhang. Achtsamkeitsübungen können helfen, Stress und damit auch Schmerzen zu reduzieren. Das betonte die Deutsche Schmerzgesellschaft bei ihrem diesjährigen Schmerzkongress. Achtsamkeitsübungen sollten daher Bestandteil einer multimodalen Schmerztherapie sein, wie die Experten auf dem Kongress erklärten.

Auch bei einem Burnout können Achtsamkeitsübungen helfen. Mittlerweile weiß man, dass Burnout und Schmerzen deutliche Parallelen aufweisen und dass beide an eine gestörte Stressverarbeitung gekoppelt sind. Achtsamkeitsübungen können chronischen Stress reduzieren, indem der Patient lernt, sich nicht-wertend mit Schmerz und Stress auseinanderzusetzen. Dadurch kann er eine Haltung der Akzeptanz entwickeln, die Tendenz zur Vermeidung oder zur Kontrolle lässt nach und die Orientierung auf eigene Werte steigt wieder an. Dadurch kann auch die Empfindung eines Lebenssinns, der bei Burnout und chronischen Schmerzen häufig verlorengeht, wieder gestärkt werden.

Achtsamkeit reduziert Stress

„Der Patient muss sich seiner eigenen Werte wieder bewusst werden und Verantwortung dafür übernehmen“, betont der Schmerzexperte Dr. Toni Brühlmann. Die hilfreiche Wirkung von Achtsamkeitsmeditation bei verschiedenen Beschwerden wurde schon in zahlreichen Studien belegt. Erst kürzlich hat eine Studie nachgewiesen, dass bereits nach acht Wochen Meditationstraining die Dichte der grauen Hirnsubstanz in der Amygdala, die für die Verarbeitung von Stress und Angst zuständig ist, kleiner geworden ist, während sie in den Hirnarealen, die Selbstwahrnehmung, Erinnern und Lernen steuern, gestiegen ist. 

Mittlerweile haben Studien auch belegt, dass gerade bei Schmerzen eine einseitige Therapie wie beispielsweise Schmerzmittel oder eine Operation oft nur von kurzem Nutzen ist. Die beste Wirkung zeigt hingegen die Kombination verschiedener Therapien, bei der auch psychotherapeutische Hilfe, Entspannungsübungen oder Achtsamkeitsmeditation eingebunden werden. Eine multimodale Schmerztherapie ist vor allem dann angezeigt, wenn eine Chronifizierung von Schmerzen droht, eine vorherige Therapie erfolglos war und Schmerzen häufiger oder intensiver werden.

Foto: dampoint/fotolia.com

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