Deutsche schlecht gerüstet für den Pflegefall
Sind die Deutschen zu geizig, für den Pflegefall vorzusorgen? Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Vermögensverwalters Packenius, Mademann und Partner legt diese Vermutung nahe. Demnach zeigt sich ein Drittel der eintausend befragten Budnesbürger bereit, höchstens 20 Euro pro Monat in eine Pflegezusatzversicherung einzuzahlen. Einen Betrag bis zu 100 Euro monatlich würden zehn Prozent der Befragten investieren, bei 200 Euro monatlich sind es nur noch fünf Prozent. Demgegenüber stehen 25 Prozent der Deutschen - also ein Viertel der Bevölkerung - die überhaupt kein Geld in eine private Pflegezusatzversicherung investieren wollen – oder können.
20 Euro - viel mehr ist bei den meisten Deutschen für eine Pflegezusatzversicherung nicht drin
„Wer heute 50 Jahre und älter ist, keine Pflegezusatzversicherung bisher abgeschlossen und ansonsten nicht vorgesorgt hat, der bekommt im Pflegefall garantiert Probleme", sagt Heiko Löschen, Geschäftsführer von Packenius, Mademann und Partner. Die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung reichten in der Regel nicht aus, die tatsächlich anfallenden Kosten der Pflege zu decken.
Dennoch vertrauen laut Umfrage 28 Prozent der Deutschen auf ihre gesetzliche Pflegeversicherung. Fast ebenso viele sind unsicher, wie sie am besten für den Pflegfall vorsorgen sollten. Immerhin 23 Prozent sorgen für den Pflegefall vor und sind dabei, finanzielle Rücklagen zu bilden, heißt es in einer Mitteilung zu der Studie. Sechs Prozent setzen auf ihre Familie und vertrauen darauf, dass sie einmal die Pflegekosten übernehmen wird. Fünf Prozent verdrängen das Problem der Pflegegebedürftigkeit.
Die Mehrzahl der Deutschen sorgt für den Pflegefall nicht vor
Heiko Löschen: „Tatsächlich sorgen die meisten Deutschen für den Pflegefall nicht vor. Künftig werden aber mehr und mehr Menschen in Deutschland dauerhaft auf professionelle Pflegehilfe angewiesen sein.“
Im August hatte das Finanzunternehmen 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren die Frage gestellt: „Wie viel Geld wären Sie bereit, monatlich in eine private Pflegezusatzversicherung zu investieren?" Die Ergebnisse wurden bevölkerungsrepräsentativ hochgerechnet.
Foto: DAK Gesundheit