Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Deutsche schlecht gerüstet für den Pflegefall

Dienstag, 10. Dezember 2013 – Autor:
Dass die gesetzliche Pflegeversicherung im Pflegefall nicht ausreicht, ist eigentlich bekannt. Dennoch sind nur wenige Menschen bereit, Geld für eine Pflegezusatzversicherung in die Hand zu nehmen. Das ergab eine Umfrage unter 1.000 erwachsenen Bundesbürgern.
Deutsche schlecht gerüstet für den Pflegefall

Wer im Alter eine Pflegezusatzversicherung abschließt, muss tiefer in die Tasche greifen

Sind die Deutschen zu geizig, für den Pflegefall vorzusorgen? Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Vermögensverwalters Packenius, Mademann und Partner legt diese Vermutung nahe. Demnach zeigt sich ein Drittel der eintausend befragten Budnesbürger bereit, höchstens 20 Euro pro Monat in eine Pflegezusatzversicherung einzuzahlen. Einen Betrag bis zu 100 Euro monatlich würden zehn Prozent der Befragten investieren, bei 200 Euro monatlich sind es nur noch fünf Prozent. Demgegenüber stehen 25 Prozent der Deutschen - also ein Viertel der Bevölkerung - die überhaupt kein Geld in eine private Pflegezusatzversicherung investieren wollen – oder können.

20 Euro - viel mehr ist bei den meisten Deutschen für eine Pflegezusatzversicherung nicht drin

„Wer heute 50 Jahre und älter ist, keine Pflegezusatzversicherung bisher abgeschlossen und ansonsten nicht vorgesorgt hat, der bekommt im Pflegefall garantiert Probleme", sagt Heiko Löschen, Geschäftsführer von Packenius, Mademann und Partner. Die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung reichten in der Regel nicht aus, die tatsächlich anfallenden Kosten der Pflege zu decken.

Dennoch vertrauen laut Umfrage 28 Prozent der Deutschen auf ihre gesetzliche Pflegeversicherung. Fast ebenso viele sind unsicher, wie sie am besten für den Pflegfall vorsorgen sollten. Immerhin 23 Prozent sorgen für den Pflegefall vor und sind dabei, finanzielle Rücklagen zu bilden, heißt es in einer Mitteilung zu der Studie. Sechs Prozent setzen auf ihre Familie und vertrauen darauf, dass sie einmal die Pflegekosten übernehmen wird. Fünf Prozent verdrängen das Problem der Pflegegebedürftigkeit.

Die Mehrzahl der Deutschen sorgt für den Pflegefall nicht vor

Heiko Löschen: „Tatsächlich sorgen die meisten Deutschen für den Pflegefall nicht vor. Künftig werden aber mehr und mehr Menschen in Deutschland dauerhaft auf professionelle Pflegehilfe angewiesen sein.“

Im August hatte das Finanzunternehmen 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren die Frage gestellt: „Wie viel Geld wären Sie bereit, monatlich in eine private Pflegezusatzversicherung zu investieren?" Die Ergebnisse wurden bevölkerungsrepräsentativ hochgerechnet.

Foto: DAK Gesundheit

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Pflege , Pflegezusatzversicherung

Weitere Nachrichten zum Thema Pflege

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin