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Deutsche Krankenhäuser rechnen mit mehr Patienten aus der Ukraine

Mittwoch, 16. März 2022 – Autor:
Unter den Flüchtenden aus der Ukraine sind auch Menschen, die dringend medizinische Hilfe benötigen. Deutsche Krankenhäuser behandeln bereits einige dieser Patienten – etwa krebskranke Kinder. Die Lage in den Kliniken ist pandemiebedingt jedoch immer noch angespannt.
Deutsche Kliniken sagen Hilfe für ukrainische Flüchtlinge zu – sehen sich aber immer noch im Ausnahmezustand

Deutsche Kliniken sagen Hilfe für ukrainische Flüchtlinge zu – sehen sich aber immer noch im Ausnahmezustand – Foto: © Adobe Stock/ nateejindakum

Noch haben deutsche Krankenhäuser mit der Pandemie zu tun – da kommt schon die nächste Krise: Viele Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland fliehen, brauchen dringend medizinische Hilfe. Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) haben unter anderem bereits 50 krebskranke Kinder Aufnahme in deutschen Krankenhäusern gefunden.

Krankenhäuser sagen Hilfe zu

DKG-Vorstand Gerald Gaß geht davon aus, dass die Zahl Kriegsflüchtlinge die aus dem Jahr 2015 noch einmal überschreiten wird. „Wir wollen und wir werden den Menschen, die vor dem Angriffskrieg aus der Ukraine flüchten mussten, helfen“, sagte er. „Hier erwarten wir aber auch unbürokratische Regelungen mit Blick auf die Gewährung und Finanzierung medizinisch notwendiger Leistungen.“

Gaß rechnet auch mit etlichen schweren Covid-19-Fällen unter den Kriegsflüchtlingen, vor allem unter den Älteren. Der überwiegende Teil der Ukrainerinnen und Ukrainer sei nicht gegen Corona geimpft bzw. habe aufgrund des verwendeten chinesischen Impfstoffs „praktisch keinen Schutz vor schwerer Erkrankung unter der Omikron-Variante.“

Pandemie noch nicht vorbei

„Diese Aufgaben werden die Krankenhäuser zusammen mit immer mehr Corona-Patienten meistern“, sagte der DKG-Chef vor dem Hintergrund steigender Belegungszahlen auf den Normalstationen und Intensivstationen. Überdies machten den Krankenhäusern hohe Personalausfälle auch infolge von Corona-Quarantäne zu schaffen, betonte Gaß. „Auch wenn viele es anders wahrnehmen: In den Krankenhäusern herrscht auch nach zwei Jahren noch keine Normalität. Wir erwarten zwar nicht, dass noch einmal Extrembelastungen wie in den vergangenen Jahren die Intensivstationen treffen. Aber die Lage in den Kliniken ist noch immer extrem angespannt.“

Unterdessen läuft am 19. März der Rettungsschirm für Krankenhäuser aus. Das sei eine „nicht akzeptable Unsicherheit für die Kliniken“, sagte Gaß. Der Rettungsschirm sollte Krankenhäuser in der Pandemie vor wirtschaftlich bedingten Schließungen schützen, da das normale Finanzierungssystem der Krankenhäuser keine krisenfeste Absicherung bietet.

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