Desinfektionsmittel gegen Corona: So wendet man sie richtig an

Desinfektionsmittel zum Schutz vor dem Coronavirus: Nicht immer sind sie notwendig und manchmal können sie auch schaden – Foto: ©fotoak80 - stock.adobe.com
„Desinfektionsmittel können zur Eindämmung der Infektionsraten durch das Coronavirus beitragen. Doch ein übertriebener und unsachgemäßer Einsatz kann auch schädlich sein“, sagt Bernhard Arenz, Präventionsleiter der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU). Für den Umgang mit Desinfektionsmitteln sollten Unternehmen daher geeignete Schutz- und Arbeitsverfahren festlegen. Dafür hat die BG BAU eine neue Handlungshilfe veröffentlicht.
Nicht immer ist eine Desinfektion notwendig
Desinfektionsmittel setzen sich aus einem oder mehreren Wirkstoffen zusammen und können weitere Bestandteile wie Lösemittel, Tenside, oder Duftstoffe enthalten. Diese können bei falscher Verwendung negative Folgen für die Gesundheit haben. Dazu gehören unter anderem Kontaktallergien, Ekzeme, Atembeschwerden oder Augenleiden.
In der Handlungshilfe „Hinweise zu Reinigung und Desinfektion von Oberflächen außerhalb von Gesundheitseinrichtungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie“ wird geraten, zunächst in jedem Einzelfall zu prüfen, ob eine Desinfektion bestimmter Flächen – zum Beispiel in Pausenräumen oder sanitären Einrichtungen – überhaupt notwendig ist. Denn eine Desinfektion nur aus Routine ist auch während der COVID-19-Pandemie nicht erforderlich.
Oft reicht normale Reinigung aus
„Ohne Kontamination durch erkrankte Personen reicht die normale Basishygiene: Reinigen von Oberflächen mit herkömmlichen Reinigungsmitteln, generell häufig mit Seife die Hände waschen, Mund-Nasenschutz und nach Möglichkeit 1,5 Meter Abstand halten“, so Arenz. Wird eine Desinfektion als nötig erachtet, sollten nur Mittel ausgewählt werden, die vom Robert-Koch-Institut (RKI), dem Industrieverband für Hygiene und Oberflächenschutz e.V. (IHO), dem Verbund für angewandte Hygiene e.V. (VAH) oder der Deutschen Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V. (DVG) als zugelassene Desinfektionsmittel gelistet werden.
Sprüh-Desinfektion kann Atemwege gefährden
Eine weitere Grundregel heißt „Wischen statt Sprühen“, denn Sprüh-Desinfektionen sind gesundheitsschädlicher, weil Aerosole aus Desinfektionsmitteln eingeatmet werden können. Die Gesundheitsgefährdung hängt aber auch davon ab, wie oft und wie lange die Desinfektionsmittel eingesetzt werden.
Die BG BAU rät den Unternehmen, ihre Beschäftigten über die Gefahren zu informieren und im richtigen Umgang mit Desinfektionsmitteln zu unterweisen, damit Gesundheitsrisiken vermieden werden.
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