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Delta-Variante führt nicht zu höherer Sterblichkeit

Mittwoch, 21. Juli 2021 – Autor:
Daten der britischen Gesundheitsbehörden zeigen, dass die Sterblichkeit trotz Delta-Variante abgenommen hat. Tödlicher scheint die neue Mutation also nicht zu sein.
Delta ist nicht tödlicher. Das zeigen Daten aus Großbritannien

Delta ist nicht tödlicher. Das zeigen Daten aus Großbritannien – Foto: © Adobe Stock/ jarun011

Die Delta-Variante ist definitiv ansteckender. Aber tödlicher als die Alpha-Variante ist sie offenbar nicht, auch wenn das oft behauptet wurde. Aktuelle Daten der Gesundheitsbehörden aus Großbritannien, wo die Variante dominiert, zeigen sogar eine sinkende Sterblichkeit auf der britischen Insel.

Während die Alpha-Variante bei zwei Prozent aller registrierten Corona-Fälle tödlich endete, starben an der Delta-Variante nur 0,2 Prozent der Erkrankten. Die Daten legen auf den ersten Blick nahe, dass die Alpha-Variante zehnmal tödlicher ist.

Geimpfte machen direkten Vergleich zwischen Alpha und Delta schwierig

Doch beim Head-to-head Vergleich der beiden Mutanten muss berücksichtigt werden, dass sich in Großbritannien viele geimpfte Personen mit Delta infizieren. Geimpfte können zwar Corona bekommen, sterben aber sehr viel seltener daran. Während der Alpha-Welle gab es noch keine Impfung bzw. die Impfkampagne lief gerade erst an. Nach Ansicht von Prof. Alexander Kekulé dürften Geimpfte bei der Zählung der Toten eigentlich gar nicht miteinbezogen werden, weil hier die Frage zähle: „Wie schwer erwischt es denn die, die ungeimpft sind?“, erklärte der Virologe und Epdemiolog in seinem MDR Podcast.

Bessere Behandlung, mehr junge Infizierte

Eine große Rolle bei der Sterblichkeit spielt auch die intensivmedizinische Versorgung. In der Alpha-Welle war einerseits der Druck auf die Intensivstationen größer, weshalb viele Patienten nicht so optimal versorgt werden konnten. Hinzukommt, dass sich im Laufe der Zeit die Behandlungsmöglichkeiten deutlich verbessert haben. Delta trifft also auf besser vorbereitete Krankenhäuser.

Ein weiterer Punkt ist, dass sich in Großbritannien inzwischen mehr jüngere Menschen mit dem Coronavirus infizieren. Bei ihnen ist das Risiko für schwere und tödliche Verläufe von vornherein geringer.

Diese drei Faktoren tragen laut Alexander Kekulé mit zur sinkenden Sterblichkeit in England bei. Dennoch sei es unterm Strich so, „dass im Moment die Delta-Welle anteilig gesehen zehnmal so wenig Todesfälle produziert wie früher die Alpha-Welle in Bezug auf die Gesamtzahl der Fälle“, sagte Kekulé mit Blick auf die Zahlen der britischen Gesundheitsbehörden. „Und das heißt, Delta ist nicht tödlicher.“

Hauptkategorien: Corona , Medizin
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