Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Das sollten Senioren essen

Freitag, 6. April 2018 – Autor:
Die richtige Ernährung spielt im Alter eine große Rolle für die Gesundheit. Besonders ein Vitamin ist für Senioren wichtig.
Ernährung im Alter

Eine gesunde Ernährung ist die beste Medizin. Bloß der Vitamin D Bedarf kann nicht übers Essen gedeckt werden

Im Alter verändert sich der Stoffwechsel, so dass der Kalorienbedarf sinkt. Gleichzeitig verlieren viele ältere Menschen den Appetit. Dabei bleibt ihr Bedarf an Vitaminen und Spurenelementen unverändert hoch. Ein Spagat, das oft zu einer Fehl- und Mangelernährung führt. Die Folgen können weitreichend sein. Eine davon ist der Abbau von Muskelmasse, der schlimmstenfalls zu einer Sarkopenie führen kann.  In der Folge nehmen die Sturzneigung und das Frakturrisiko zu. „Muskelmasse, die einmal abgebaut ist, kann im Alter nur schwer wieder antrainiert werden“, sagt Professor Dr. Jürgen M. Bauer, Ärztlicher Direktor des Agaplesion Bethanien Krankenhauses Heidelberg. Daher sollte dem Muskelabbau frühzeitig begegnet werden. „Zum einen durch Bewegung, zum anderen durch eine gute Proteinversorgung“, rät der Experte.

Mehr Protein zum Erhalt der Muskelmasse nötig

Ernährungsmediziner empfehlen älteren Menschen, täglich etwa ein gutes Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen. Wenn die Muskelmasse bereits stark abgenommen hat, werden sogar 1,4 Gramm empfohlen. Fleisch ist eine gute Proteinquelle, aber Milchprodukte mit hohem Leucingehalt – wie etwa Hartkäse – und pflanzliche Proteine eignen sich ebenso. Darüber hinaus sollten Senioren ausreichend Obst und Gemüse sowie Fisch essen. Der Grund: Nicht nur Proteinmangel, sondern auch entzündliche Prozesse und oxidativer Stress spielen beim Muskelabbau eine wesentliche Rolle. Dem kann man Antioxidantien, wie sie in Obst und Gemüse stecken, sowie Omega-3-Fettsäuren, die vor allem in fettem Fisch vorkommen, entgegenwirken. 

Vitamin D über Nahrungsergänzung zuführen

Bloß einen Mangel können Senioren nicht durch gesunde Ernährung ausgleichen: Den Vitamin D-Mangel. Der Körper kann das Vitamin zwar selbst herstellen, benötigt hierfür aber den UV-B-Anteil des Sonnenlichts. „Bei Senioren kommen nun zwei Probleme zusammen“, erklärt Bauer: „Zum einen kann gealterte Haut weniger Vitamin D produzieren, zum anderen halten sich ältere Menschen in der Regel weniger oft im Freien auf – besonders, wenn sie pflegebedürftig oder gar bettlägerig sind.“ Es sei quasi unmöglich, den Bedarf aus natürlichen Lebensmitteln zu decken. Darum werde Senioren die Einnahme von Vitamin D-Präparaten unbedingt empfohlen.

Das Sonnenvitamin ist für den Kalziumhaushalt und den Knochenaufbau wichtig. Fehlt es, kann das zu Stürzen und Knochenbrüchen führen. Studien haben gezeigt, dass eine gute Vitamin-D-Versorgung ältere Menschen vor diesen Folgen schützen kann.

Foto: AOK Mediendienst

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Ernährung , Alter

Weitere Nachrichten zum Thema Ernährung im Alter

03.07.2018

Fruchtsäfte gelten bei vielen Ernährungswissenschaftlern wegen ihres hohen Zuckergehaltes als ungesund. Orangensaft wurde nun rehabilitiert: Er senkt den Harnsäure-Spiegel und damit das Gicht-Risiko.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin