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Das Robert Koch-Institut

Montag, 8. Juni 2009 – Autor:
Ob EHEC, SARS oder Vogelgrippe: Die Infektionsschützer des Robert Koch-Instituts sind immer involviert. Schliesslich ist die Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten die zentrale Aufgabe des Bundesinstituts.
©RKI-Pressestelle

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Auf der Hut vor Seuchen

Wenn irgendwo in Deutschland oder in einigen Nachbarländern regional Infektionswellen auftreten, beispielsweise eine Häufung von Hirnhautentzündungen oder wie im Sommer 2011 EHEC, sind es Experten des Robert Koch-Instituts (RKI), die zur Seuchenaufklärung gerufen werden. Eine "schnelle Eingreiftruppe" rückt mit Laptops und Fragebögen ausgerüstet in die betroffenen Gebiete und analysiert zumeist mit epidemiologischen Methoden die Übertragungswege, Quelle und Art des Krankheitserregers. Zudem übermitteln die Gesundheitsämter kontinuierlich Daten, die das RKI in einem weltweit als vorbildlich geltenden Surveillance-System erfasst. Dort wird auch das Auftreten zahlreicher anderer Infektionskrankheiten wie Grippe oder Masern bundesweit registriert. "Damit lässt sich per Knopfdruck darüber Auskunft geben, welche Erreger in Deutschland in welchem Ausmass vorhanden sind", erklärt der Präsident des Robert Koch-Instituts, Prof. Dr. Reinhard Burger.

Seuchenschutz

Der Seuchenschutz greift auch bei anderen Gefahren. Als Folge der Milzbrandanschläge in den USA wurde das Zentrum für Biologische Sicherheit am RKI eingerichtet, das eine der wichtigsten Stellen Deutschlands für den Schutz vor bioterroristischen Anschlägen ist. Alarmpläne hält das RKI auch für aus dem Ausland importierte Krankheiten wie Lassa oder Ebola bereit. Ebenso für den Fall einer weltweiten Influenzapandemie.

Auf internationaler Ebene ist das RKI in zahlreiche Netzwerke und Projekte eingebunden, etwa als Regionales Referenzlabor der WHO für Polio sowie für Masern und Röteln. Auf Bundesebene wurde es zu einem Bundesinstitut für die Gesundheit der Bevölkerung (Public Health) ausgebaut, der Deutsche Bundestag stimmte 2008 einer personellen Erweiterung des RKI zu. "Damit kann das Institut neuen Herausforderungen im Gesundheits- und Infektionsschutz, zum Beispiel als Folge der Alterung der Gesellschaft, besser gerecht werden", unterstreicht Burger. Die Verstärkung im Rahmen von "RKI 2010" wird ergänzt durch ein grosses Neubau-Vorhaben für ein modernes Labor- und Bürogebäude einschliesslich eines Hochsicherheitslabors.

Beratende Funktion des RKI

Hoch politisch ist die Rolle des RKI, das seit über 100 Jahren seinen Sitz in Berlin-Wedding hat, gewiss, denn die Risikoerforschung ist eng mit der Politikberatung verknüpft. Seine beratende Funktion erfüllt das Bundesinstitut auch bei der Gesundheitsberichterstattung - jene Arbeit, die inzwischen zu einem Markenzeichen des Instituts geworden ist. Die Forschung zur gesundheitlichen Lage der Bevölkerung wurde im Rahmen von RKI 2010 in den vergangenen Jahren ausgebaut. Das RKI entwickelte dazu das Konzept für ein Gesundheitsmonitoring. Diese kontinuierliche Beobachtung der gesundheitlichen Lage bezieht alle Altersgruppen von 0 bis 80 Jahren ein und sieht regelmässige bundesweite Erhebungen vor..Die Kinder- und Jugendgesundheitsstudie KiGGS ist wohl die bekannteste Untersuchung dieser Art.

Die gesammelten Daten aus solchen Studienergebnissen, die Dachdokumentation Krebs und das Infektionsregister sowie die regelmässigen Impfempfehlungen richten sich primär an Politik und Fachöffentlichkeit, doch alle Informationen sind über das Internet auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich. "Jeder sollte sich sein eigenes Urteil bilden können, um in einer bedrohlichen Situation angemessen reagieren zu können", heisst es in den Instituts-Leitlinien. Auf den Internetseiten des RKI sind daher ständig aktuelle Informationen zu Gesundheit und Infektionskrankheiten abrufbar.

Beatrice Hamberger

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