Das Comeback der Syphilis

Syphilis: fast nur Männer betroffen
Syphilis ist eigentlich eine Erkrankung aus den Geschichtsbüchern. Beethoven, Chopin, Nietzsche waren prominente Syphilis-Opfer und seit Einführung des Penicillins hat man hierzulande nicht mehr viel von der Geschlechtskrankheit Syphilis gehört. Doch seit 2010 steigen die Neuinfektionsraten an.
4.410 neue Syphilis-Fälle wurden dem Robert Koch-Institut in 2012 gemeldet – eine Steigerung von fast 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2011. Zum Vergleich: 2009 registrierte das RKI gerade mal 2.742 neue Syphilis-Fälle.
Syphilis: Kondommüdigkeit mögliche Ursache für den Anstieg
Experten des RKI vermuten, dass sich eine gewisse Kondommüdigkeit breit gemacht hat und warnen, dass das Vorhandensein einer Syphilis-Infektion eine Ansteckung mit HIV begünstigt. Nach RKI-Informationen sind von Syphilis vor allem Männer betroffen. Knapp vier von fünf aller in Deutschland gemeldeten Syphilis-Fälle werden über sexuelle Kontakte zwischen Männern übertragen. Für 2012 bedeutet das: Unter den 4.410 neuen Syphilis-Fällen sind nur 296 Frauen.
Syphilis ist mit Antibiotika heute gut behandelbar. Allerdings wissen, viele Betroffene gar nicht, dass sie sich angesteckt haben. Durch Bluttests ist die Infektionskrankheit aber leicht nachweisbar. Kondome seien nach wie vor die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit der Prävention, sagt RKI-Expertin Viviane Bremer dem Nachrichtensender N-TV. Kombiniere man diese mit vermehrten Tests und früherer Behandlung, werde die Zahl der Syphilis-Fälle wahrscheinlich wieder sinken. Unterdessen zeigen erste Auswertungen des RKI, dass der steigende Trend an Syphilis-Fällen auch in 2013 anhält.
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