Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
 

Darum müssen Diabetiker früher sterben

Sonntag, 12. Mai 2019 – Autor:
Herzschwäche, Herzinfarkt und Schlaganfall sind die häufigsten Folgen von Diabetes. Einem 60-jährigen Diabetiker kosten die Folgeerkrankungen mindestens sechs Lebensjahre.
Diabetes senkt die Lebenserwartung

Diabetes senkt die Lebenserwartung: Bewegung ist ein wichtiger Therapiebaustein

Zu viel Zucker im Blut schädigt die Gefäße. Darum haben Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 ein deutlich erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und akute Gefäßverschlüsse: Nach wie vor sterben etwa drei Viertel aller Betroffenen daran, vor allem am Herzinfarkt, gefolgt von Schlaganfall. „Dadurch verliert zum Beispiel ein heute 60- jähriger Mann mit Diabetes im Vergleich zu einem Stoffwechselgesunden im selben Alter sechs Lebensjahre. Bei Herzinfarktpatienten mit Diabetes verkürzt sich die Lebenszeit im Durchschnitt sogar um zwölf Jahre“, berichtete Prof. Nikolaus Marx vom Universitätsklinikum Aachen auf einer Pressekonferenz  im Vorfeld des Diabetes Kongresses.

Hohes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall

Umgekehrt kämen Störungen des Glukosestoffwechsels bei über der Hälfte aller Herzkranken vor. „Bei Menschen mit Diabetes und einer schon vorliegenden Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems, Nierenschädigungen oder einer Fettstoffwechselstörung ist das Risiko für akute Herz-Kreislauf-Ereignisse, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall sehr hoch“, betonte Marx.  Das gelte insbesondere für Raucher. „Die meisten anderen Menschen mit Diabetes haben ein hohes kardiovaskuläres Risiko – lediglich einige junge Patienten mit Diabetes Typ 1 können ein niedriges oder mäßig hohes Risiko aufweisen“, so der Kardiologe weiter.

 

Bewegung verbrennt Zucker

Neben Medikamenten ist eine Lebensstiländerung ein wichtiger Baustein in der Diabetestherapie. Dazu zählen Rauchentwöhnung, viele Bewegung und eine mediterrane Diät, die vielfach ungesättigte sowie einfach ungesättigte Fettsäuren enthält. „Menschen mit Diabetes sollten in Absprache mit ihrem behandelnden Arzt mindestens 150 Minuten pro Woche moderat bis anstrengend körperlich aktiv sein“, sagte Marx. Körperliche Aktivität sorgt nämlich dafür, dass der Zucker verbrannt wird und nicht weiter im Blut zirkuliert.

Wer zum Beispiel viel zu Fuß geht oder Fahrrad fährt, kann seinen Blutzuckerspiegel senken und oft dadurch Medikamente reduzieren. Gleichzeitig sinkt das Risiko für lebensbedrohliche Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Der Diabetes-Kongress findet vom 29. Mai bis 1. Juni 2019 im CityCube Berlin statt.

Foto: pixabay 

Hauptkategorien: Medizin , Prävention und Reha
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Diabetes , Herzinfarkt , Herzinsuffizienz , Schlaganfall
 

Weitere Nachrichten zum Thema Herz- und Gefäßerkrankungen

 

Aktuelle Nachrichten

 
Weitere Nachrichten
Die elektronische Patientenakte (ePA) soll bis Ende 2024 kommen - für alle. Die Daten werden pseudonymisiert ausgewertet. Das ist Teil eines von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgestellten Gesetzes. Die Ärzteschaft fordert Konkretisierungen im Detail.

Die Zahl der Krankenhaus-Fälle ist 2022 im Vergleich zu 2019 um 15 Prozent gesunken - noch stärker als 2020 (minus 13 Prozent) und 2021 (minus 14 Prozent). Das zeigt eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).

Der Berliner Corona-Lagebericht informiert weiterhin über die aktuelle Infektionslage in der Stadt und ihren Bezirken. Doch weil sich die Lage geändert hat, hat der Berliner Senat den Bericht nun überarbeitet und den aktuellen Entwicklungen angepasst.
 
Interviews
Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.

Aducanumab ist das erste in den USA zugelassene Medikament, das die Alzheimer typischen Amyloid-Plaques zum Verschwinden bringt. Aber kann der neue monoklonale Antikörper mit dem Handelsnamen Aduhelm auch den Gedächtnisverlust stoppen? Und warum ist die Notfallzulassung in den USA durch die US-Food and Drug Administration (FDA) so umstritten? Darüber hat Gesundheitsstadt Berlin mit dem Neurologen und Alzheimer-Experten Prof. Johannes Levin vom LMU Klinikum München gesprochen.
Logo Gesundheitsstadt Berlin