Darum findet am 5.5. der Internationale Tag der Händehygiene statt

Internationaler Tag der Händehygiene am 5. Mai: 80 Prozent aller Infektionskrankheiten über die Hände übertragen
Im Jahr 2009 hat die Weltgesundheitsorganisation den 5. Mai zum Internationalen Tag der Händehygiene deklariert. Er geht auf die Kampagne Save Lives: Clean Your Hands zurück, die vor allem medizinisches Personal an die Händehygiene erinnern soll. Dass die WHO den 5. 5.ausgewählt hat, ist kein Zufall. Das Datum steht symbolisch für die zweimal fünf Finger des Menschen.
Händehygiene kommt eine Schlüsselbedeutung bei übertragebaren Erkrankungen zu. Nach Schätzungen der WHO werden 80 Prozent aller Infektionskrankheiten über die Hände übertragen. Besonders kritisch ist das in Arztpraxen und Krankenhäusern. Theoretisch sollten sich Ärzte und Pfleger nach jedem Patientenkontakt die Hände desinfizieren. In der Praxis sieht es jedoch oft anders aus. Allein durch Händeschütteln zur Begrüßung werden Infektionserreger unmittelbar weitergereicht.
Von der Hand ins Gesicht
Hinzu kommt: Viren und Bakterien haften auch auf Oberflächen wie etwa Türklinken, Treppengeländer Computertastaturen, Handys oder Handtaschen. Grippeviren zum Beispiel können dort rund 48 Stunden überleben.
Die eigentliche Gefahr ist, dass die Keime von den Händen schnell in Nasen-Rachen-Schleimhäute oder ins Auge und so in den Körper gelangen. Studien haben gezeigt, dass sich Menschen rund 15-mal pro Stunde ins Gesicht fassen (ohne es zu merken!). Experten schätzen, dass durch gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife, rund jede zweite Infektionskrankheit vermieden ließe.
Aktionsplan gegen Krankenhauskeime
Um nosokomiale Infektionen zu reduzieren – das sind Infektionen in Krankenhäusern mit sogenannten Krankenhauskeimen, wurde 2008 die „Aktion Saubere Hände“ ins Leben gerufen. Ziel der nationalen Kampagne ist es, die Compliance des medizinischen Personals zu verbessern. Krankenhäuser, die sich vorbildlich verhalten, können sich zertifizieren lassen. Parameter sind etwa Anzahl der Handdesinfektionsspender und der Verbrauch von Desinfektionsmitteln auf den Stationen sowie regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter. Zum Beispiel lernen sie, wie man Hände richtig wäscht (auch zwischen den Fingern gut einseifen) und desinfiziert (nur trocken) und werden auf das Thema sensibilisiert.
"Angewiesen sind wir aber auch auf die Unterstützung der Besucherinnen und Besucher“, sagt Dr. Katharina Zell, Assistenzärztin der Sektion Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Ulm, das im Januar ein Bronze-Zertifikat von der Aktion Saubere Hände erhalten hatte. „Indem sie sich ebenfalls korrekt die Hände desinfizieren, tragen sie keine Keime zu den Patienten. Denn bereits Krankheitserreger, die einem gesunden Menschen nichts ausmachen, können bei einem Patienten zu weiteren Infektionen führen, die den Heilungsprozess verzögern.“
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