Darmkrebsmonat März erinnert an Vorteile der Früherkennung
Vor 14 Jahren hat die Felix Burda Stiftung den März zum Darmkrebsmonat erklärt. Ziel der Aktion ist, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Früherkennung zu lenken. Darmkrebs gehört zu den wenigen Krebserkrankungen, denen man gezielt vorbeugen kann. Denn bei einer Koloskopie werden Krebsvorstufen (Polypen) gleich mitentfernt. Daher ist Früherkennung in diesem Fall Vorsorge zugleich. Aktuellen Erhebungen zufolge nehmen in Deutschland aber weniger al 40 Prozent der Menschen eine solche Früherkennungsuntersuchung wahr. Darum wirbt die Stiftung in diesem Jahr mit dem markanten Slogan: „Ausreden können tödlich sein.“ So sterben in Deutschland jedes Jahr fast 26.000 Menschen an den Folgen einer Darmkrebserkrankung. „Durch Früherkennung könnten nahezu alle Darmkrebsfälle verhindert oder geheilt werden“, sagt Stiftungsgründerin Christa Maar.
Das Früherkennungsprogramm Darmkrebs gibt es seit 2002. Seither haben gesetzlich Krankenversicherte ab 50 Jahren jährlich Anspruch auf einen Stuhlbluttest; ab dem 55. Lebensjahr kommt die Vorsorge-Darmspiegelung hinzu. Bei unauffälligem Erstbefund kann diese nach zehn Jahren wiederholt werden. Die Darmspiegelung (Koloskopie) ist derzeit der Goldstandard mit einer Spezifität und Sensitivität von über 95 Prozent.
Früherkennung senkt das Darmkrebsrisiko tatsächlich
In der DACHS-Studie mit mehr als 10.000 Teilnehmern konnten Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg zeigen, dass das Risiko von Darmkrebs innerhalb von zehn Jahren nach einer Vorsorge-Koloskopie um bis zu 90 Prozent gesenkt werden kann. Bei Teilnehmern mit unauffälligem Befund ist das Darmkrebsrisiko demnach auch langfristig sehr niedrig, so dass in der Regel über viele Jahre keine weiteren Vorsorge-Untersuchungen erforderlich sind. Die KolosSal-Studie, eine Längsschnittstudie mit fast 20.000 Teilnehmern der Vorsorge-Koloskopie, bestätigte diese Ergebnisse und wies zugleich nach, dass das Risiko von Komplikationen bei der Vorsorge-Koloskopie sehr niedrig ist.
Immunologische Tests effektiver als herkömmliche Stuhlbluttests
Studienleiter Hermann Brenner hat für seine Untersuchungen Ende Februar den deutschen Krebspreis in der Kategorie „Prävention“ bekommen. Der Wissenschaftler, der die Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung am DKFZ leitet, konnte außerdem die Effektivität der neuen immunologischen Tests belegen. Die BLITZ-Studie zeigte, dass die neue Testgeneration Darmkrebs und seine Vorstufen im Stuhl mit einer zwei- bis dreifach höheren Sensitivität nachweisen als die herkömmlichen Guajak-basierten Tests (gFOBTs). Die immunologischen Tests sollen in Kürze in das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm in Deutschland aufgenommen werden.
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