Darmbakterien des Babys geben Auskunft über Asthma-Risiko

Die Darmkeime des Babys helfen beim Aufbau des Immunsystems – Foto: inarik - Fotolia
Bereits in den ersten zwölf Lebenswochen wird das Immunsystem eines Kindes aufgebaut. Welche Bakterien dabei im Darm vorhanden sind, also die Zusammensetzung des Mikrobioms, spielt eine wichtige Rolle.
Die Forscher analysierten Kotproben von 319 Kindern zwischen drei Monaten, einem und drei Jahren. Mangelte es im Darm drei Monate alter Kinder an vier Bakterien-Sorten, erhöhte sich ihr Asthma-Risiko – und zwar auch wenn dieses Ungleichgewicht später wieder verschwunden war.
Mangel an Darm-Bakterien erhöht Asthma-Risiko
Die vier Keime Faecalibacterium, Lachnospira, Veillonella und Rothia (FLVR) nehmen die Babys in ihrer natürlichen Umgebung, während des Geburtsvorgangs - bei einer natürlichen Geburt - oder beim Stillen auf. Sie besiedeln dann den Darm.
Das Ergebnis der Studie stützt die Hygiene-Hypothese, wonach eine zu saubere Umwelt die Anfälligkeit für Allergien und Asthma fördert. Daraus ergibt sich eventuell ein neuer Behandlungsansatz um Asthma zu verhindern. So könnten Säuglingen in den ersten drei Monaten FLVR-Keime gegeben werden. Möglich wäre auch die Entwicklung eine Tests, um das Asthma-Risiko vorherzusagen, heißt es in einer Mitteilung der Universität.
Darm-Bakterien und Asthma: Mäuse-Versuch bestätigt Ergebnis
Mit drei Jahren lassen sich bereits erste Anzeichen für eine mögliche, spätere Asthma-Erkrankung feststellen, anhand von Hautreaktionen und bestimmten Atemgeräuschen. Die Asthma-Raten liegen in einigen Ländern der westlichen Welt bereits bei 20 Prozent.
Die Forscher bestätigten die Ergebnisse in Mäuse-Versuchen. Neugeborene Mäuse, die mit den mangelnden Bakterien geimpft wurden, entwickelten seltener Asthma.
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