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Covid-19 schadet Zeugungsfähigkeit bei Männern

Samstag, 30. Oktober 2021 – Autor:
Degenerierte Keimzellen, verminderte Spermienbildung, Erektionsstörungen: Eine Covid-19-Infektion kann die Zeugungsfähigkeit von Männern beeinträchtigen – eine Impfung gegen das Coronavirus stellt dagegen kein Problem dar. Das zeigen verschiedene internationale Studien.
Spermien - Mikroskop-Aufnahme.

Covid-19 kann die Zeugungsfähigkeit bei Männer auf dreifache Weise torpedieren. Um den negativen Einfluss zu minimieren, empfehlten Experten Männern mit Kinderwunsch, sich impfen zu lassen. – Foto: AdobeStock/SciePro

Covid-19 wurde zunächst für eine reine Lungenkrankheit gehalten, denn es greift den Menschen in bedrohlicher Weise über Atemwege und Lunge an. Die dort stark vertretenen ACE-2-Rezeptoren, an denen das Coronavirus am Menschen andockt, gibt es aber keineswegs nur dort. Auch andere Organe können von dem Virus befallen werden – nach neuesten Erkenntnissen sogar die männlichen Keimzellen. Mögliche Folge einer Coronavirus-Erkrankung: Männer können Probleme haben, Kinder zu zeugen.

Covid-19 lässt Keimzellen in den Hoden schrumpfen

Wissenschaftler aus China haben fünf verstorbene Covid-19-Patienten obduziert und dabei herausgefunden, dass deren Keimzellen in den Hoden degeneriert waren. Die Keimzellen in den Hoden der Kontrollpatienten dagegen waren intakt. Zudem wurden neben den ACE-2-Rezeptoren auch spezielle Proteine der Corona-Viren und weitere Viruspartikel in den Hoden sowie in den Keimzellen der infizierten Verstorbenen nachgewiesen.

Nach Covid-19: Ausgeprägt verminderte Spermienbildung

Einen direkten Zusammenhang zwischen einer Covid-19-Infektion und einer ausgeprägten verminderten Bildung an Spermien sieht eine weitere Studie aus China. Bei der Hälfte der Corona-Infizierten konnte hier außerdem ein deutlicher Anstieg der weißen Blutkörperchen im Sperma nachgewiesen werden. Diese Immunreaktion im Hoden könnte auch ein Grund für die verminderte Spermiensynthese sein.

Corona-Infektion kann zu Erektionsproblemen führen

Ein Forscherteam aus Miami, USA, bestätigt diese Studienergebnisse: In den Hoden sowohl verstorbener als auch genesener Corona-Patienten konnte das Sars-CoV-2-Virus nachgewiesen werden. Einige Patienten litten im Anschluss an eine überstandene Corona-Infektion („Post-Covid-Syndrom") an schwerer erektiler Dysfunktion.

„Corona-Impfung tangiert männliche Fruchtbarkeit nicht“

Ein weiteres interessantes Ergebnis der US-Studie: Durch eine Corona-Impfung wird die männliche Fruchtbarkeit nicht beeinträchtigt. Eine Studie aus Israel bestätigt das. Spermienmenge und -beweglichkeit war nach einer Impfung auf keinen Fall verschlechtert.

Männer mit Kinderwunsch: Corona-Impfung empfehlenswert

Experten empfehlen daher allen Männern mit Kinderwunsch, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, um den negativen Einfluss auf die männliche Zeugungsfähigkeit durch eine Infektion möglichst gering zu halten.

Nützliche Nährstoffe für die männliche Fruchtbarkeit

Nach einer Metastudie des US-Sexualforschers Steven Sinclair lassen sich Qualität und Quantität der Spermien zusätzlich – und auch unabhängig von Corona – durch eine gute Versorgung mit fruchtbarkeitsfördernden Nährstoffen verbessern. Folgende Mikronährstoffe gelten demnach als essentiell, um die männliche Fruchtbarkeit und Spermienbildung zu unterstützen:

  • Zink fördert die normale Fruchtbarkeit und sorgt für einen ausreichend hohen Testosteron-Spiegel im Blut,
  • Selen sorgt für eine normale Spermienbildung,
  • Folsäure unterstützt die Zellteilungsvorgänge,
  • Vitamin C und E sowie die
  • Mineralien Kupfer und Zink schützen die Zellwände der Spermien vor oxidativem Stress.

(Quelle: Ifemedi)

Hauptkategorie: Corona
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